FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Sekretäre für den Bereich Sozialpolitik (1949-89). Die Sozialpolitik gehörte von 1946 bis zu seinem Tode 1949 zum Geschäftsbereich des 2. Vors. des BuV Bernhard Göring, der bis 1947 auch unmittelbar die HA Sozialpolitik leitete. So wie ab 1950 die Aufgaben der Sozialpolitik unterschiedlichen Abt. zugewiesen wurden, waren auch bis in die 60er Jahre verschiedene Mitglieder des Sekr. für diese Abt. zuständig.
Bei der Umgestaltung der Organe des FDGB im Mai 1949 hatte Friedel Malter neben den Frauenfragen auch die Sozialpolitik als Verantwortungsbereich im Sekr. übertragen bekommen. In dem 1950 auf dem 3. FDGB-Kongress gewählten Sekr. war dann Grete Groh-Kummerlöw für das nunmehr als Abt. Arbeiterversorgung bezeichnete Kerngebiet gewerkschaftlicher Sozialpolitik der 50er Jahre zuständig. Sie hatte bis 1949 dem Sekr. des LV Sachsen angehört und war 1949 als Ltr. der Abt. Sozialpolitik im BuV berufen worden. 1952 übernahm sie von Adolf Deter auch die Verantwortlichkeit für die Sozialversicherung, die nun in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit rückte. Die Abt. Arbeiterversorgung übernahm zunächst Lotte Pfeiffer, die am 22.7.1952 in das Sekr. kooptiert wurde, dann Christa Jablonsky, die auf dem 4. FDGB-Kongress 1955 in das Sekr. des BuV gewählt wurde. Sie schied bereits mit Beschluss der 28. Tagung des BuV vom 11.-13.9.1957 wieder aus dieser Funktion aus. Die Tagung kooptierte als Nachfolgerin Käthe Bombach, die zugleich als Schwerpunktgebiet die Frauenarbeit leitete. 1959 wurde ihre Tätigkeit auf die Frauenarbeit beschränkt. Die Arbeiterversorgung übernahm Walter Tille, der auf der 33. Tagung in den BuV kooptiert und als Sekretär des BuV gewählt wurde. Tille wurde aber bereits 1960 Sekretär für internationale Verbindungen. Die Arbeiterversorgung übernahm bis 1962 Wilhelm Knigge, seit dem 5. FDGB-Kongress Mitgl. des Sekr., an Stelle der Abt. Organisation. Die 13. Tagung des BuV vom 11.5.1962 kooptierte dann Fritz Rösel, zuvor langjähriger Mitarbeiter der Abt. Agit./Prop. bzw. der Abt. Kaderschulung, in das Sekr. Er blieb bis 1989 für das Ressort zuständig. Unter seiner Ltg. wurden die verschiedenen Abt. der Sozialpolitik - die Abt. Arbeiterversorgung/Arbeiterkontrolle (ab 1969 Abt. Sozialpolitik), die Abt. Feriendienst und die Verwaltung der Sozialversicherung - wieder in einem Sekretariatsbereich zusammengeführt.
Der Feriendienst der Gewerkschaften wurde nach dem 3. FDGB-Kongress 1950 Adolf Deter übertragen, bis 1952 zusammen mit der SV. Deter war bis 1948 1. Vors. des FDGB Groß-Berlin gewesen, dann stellv. Vors. des LV Berlin der SED. Auf der 17. Tagung des BuV vom 28./29.5.1954 wurde er nach einer heftigen Kontroverse mit dem Vors. des BuV Herbert Warnke als Sekretariatsmitgl. abberufen. Die Zuständigkeit für den Feriendienst der Gewerkschaften ging auf Kurt Meier über, der zuvor für das Büro des Präs. und die Abt. Organisationsmassenarbeit verantwortlich war. Mit der Wahl von Rösel 1962 übernahm dieser auch das Ressort Feriendienst.
Die Übertragung der Ltg. der SV an die Gewerkschaften durch die VO vom 26.4.1951 erforderte, dafür einen eigenen Verantwortungsbereich im Sekr. des BuV zu schaffen. Dieser wurde von Grete Groh-Kummerlöw wahrgenommen, die dafür von der bisher ebenfalls ihr zugewiesenen Abt. Arbeiterversorgung entbunden wurde. Die 28. Tagung des BuV vom 11.-13.9.1957 bestätigte durch Beschluss ihr Ausscheiden aus dem Sekr., nachdem sie bereits einige Zeit ihre Funktion nicht mehr wahrgenommen hatte. Sie war dann bis 1958 Sekretär der kurzlebigen IG Örtliche Wirtschaft. Die Verantwortlichkeit für die SV ging bis 1963 auf Meier über. Mit der Wahl von Rösel wurde auch die SV in seinen Leitungsbereich eingegliedert.
K.K.