FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Sekretariat des Bundesvorstandes (1948-89). Das S.d.B. war für die gesamte operative Durchführung und Kontrolle der Beschlüsse des BuV und seines Präs. verantwortlich. Nach dem Ausscheiden des 1. Vors. des BuV, Hans Jendretzky, aus dem FDGB am 25.10.1948 wurde aus dem GV heraus eine engere Ltg. aus dem 1. und dem 2. Vors. und vier weiteren Vorstandsmitgliedern gebildet. Zunächst als informelles Gremium entstanden, wurde es mit dem Beschluss des BuV vom 17.5.1949 zum strukturmäßigen Leitungsorgan. Mit der Veränderung der Struktur waren die bisherigen HA in eine größere Zahl von Abt. umgebildet worden, die von Abteilungsltr. geleitet wurden. Die in das S.d.B. gewählten Vorstandsmitglieder (s.u.), deren Zahl auf acht erweitert wurde, sollten nicht gleichzeitig Ltr. von Abt. sein, sondern übernahmen die Verantwortung für mehrere Abt. Im Verlauf der Zeit änderten sich Ressortzuschnitt und Zahl der Sekretariatsmitglieder mehrfach. Zum Verantwortungsbereich kam die Zuständigkeit für die polit. Leitung einzelner ZV von IG/Gew., für die Vertretung des FDGB nach außen und die Zusammenarbeit mit anderen gesellschaftlichen Organisationen hinzu.
Als Vorläufer dieses S.d.B. fanden unter der gleichen Bezeichnung in der Zeit vom Aug. bis Nov. 1946 ebenfalls informelle Arbeitsberatungen der Vors. mit den HA-Ltr. statt, die jedoch keine für die Organisation verbindlichen Beschlüsse fassen konnten.
Auf der 11. Tagung des BuV am 29.11.1989 erklärte das S.d.B. gemeinsam mit dem Präs. auf Druck des öffentlichen von den Gewerkschaftsmitgliedern bekundeten Vertrauensverlustes seinen Rücktritt. Der BuV wählte ein Arbeitssekr. als neues Führungsorgan. Neben der Vors. des BuV Annelies Kimmel gehörten ihm zwölf haupt- und ehrenamtl. Gewerkschaftsfunktionäre an. Vier von ihnen waren nicht Mitglied des BuV, zwei hatten dem bisherigen Sekr. angehört (Kurt Zahn und Frank Bochow). Das Arbeitssekr. sollte den von der BuV-Tagung einberufenen ao. Gewerkschaftskongresses vorbereiten. Es konnte jedoch den Zerfall der alten Ltg. nicht aufhalten. Bereits auf der folgenden, der 12. Tagung des BuV am 9.12.1989 beendete es gemeinsam mit dem geschlossen zurücktretenden BuV seine Tätigkeit. An seine Stelle trat ein Komitee zur Vorbereitung des ao. Kongresses am 31.1./1.2.1990.
Zur Unterstützung seiner Arbeit bildete das S.d.B. verschiedene Kommissionen, von denen einige über längere Zeit Bedeutung hatten. Dazu gehörte die Kommission zur Erledigung kleiner Vorlagen. Sie setzte sich aus dem Ltr. des Büros des Sekr., dem Ltr. der Abt. Bundesfinanzen und dem Ltr. der Abt. Organisation zusammen und sollte das S.d.B. entlasten, aber auch, da es sich vor allem um Finanzfragen handelte, sachkundig beraten. Ihre Entscheidungen bedurften der Bestätigung durch das S.d.B. Allgemeine Personalfragen berufener Funktionäre wie Einstellungen, Gehaltsregelungen und ähnliches wurden durch eine Kaderkommission bearbeitet. Zur Vorbereitung von Sekretariatsbeschlüssen über Vermögensfragen wurde bei der Vermögensverwaltung des F.D.G.B. GmbH (VVG) eine beratende Kommission gebildet. Sie bestand bis zur Einstellung der Geschäftstätigkeit der VVG im Jahre 1956.
K.K.

Sekretäre für Agitation und Propaganda (1949-89)
Sekretäre für Arbeit und Löhne (1949-89)
Sekretäre für den Bereich Sozialpolitik(1949-89)
Sekretäre für die gewerkschaftliche Frauenarbeit (1949-89)
Sekretäre für internationale Verbindungen (1949-89)
Sekretäre für Jugendarbeit (1955-89)
Sekretäre für Kultur und Bildung (1948-89)
Sekretäre für Organisation und Kader (1949-89)
Sekretäre für Westarbeit (1949-89)
Verbindungsbüro Groß-Berlin

Verzeichnis der Sekretäre des BuV (1950-52)

Verzeichnis der Abt. und den Abt. gleichgestellten Büros des BuV