Abt. Organisation des BuV (1946-90). Die Abt. O. war der Apparat, über den die gewählten Leitungsorgane des BuV, vor allem das Sekr., unmittelbar die gesamte Org. leiteten. Ihr kam damit eine besondere Stellung zu. Zu ihren Aufgaben gehörten Grundsatzfragen des Organisationsaufbaus, die Org. der Gewerkschaftswahlen, die Anleitung der Vorstände des FDGB und der IG/Gew. sowie die Berichterstattung und Statistik zur Information des Sekr.
Nach der Allg. Delegiertenkonferenz des FDGB vom Febr. 1946 (1. FDGB-Kongress) war daher der Aufbau der HA 1 - Organisation - besonders vorrangig. Schwerpunkt war der Aufbau zentraler Leitungen der IG/Gew., die Erarbeitung ihrer Satzungen und die Org. der ersten ZDK der IG/Gew. Parallel dazu begann die Einrichtung einer Unterabt. Statistik. Die HA wurde von Rudolf Jäger geleitet.
Nach der Auflösung der Betriebsräte auf Grund des Beschlusses der Bitterfelder Konferenz vom 25./26.11.1948 wurde die HA Betriebsräte als Abt. Betriebe in die HA O. eingegliedert. Auch die Weiterführung der Arbeit des bisherigen Arbeitsausschusses 234 wurde der HA übertragen.
Nach dem Beschluss des BuV vom 17.5.1949 zum Umbau der Organe des FDGB ging die HA in die Abt. O. über. Als Ltr. der Abt. wurde Karl Nohr berufen. Die operative Gewerkschaftsarbeit sollten nun die IG/Gew. leisten. Darauf wurde auch die innere Struktur der Abt. ausgerichtet. Dazu wurden die fünf Industriegruppen Grundstoffe, Leichtindustrie, Verkehr, Versorgung und Verwaltung gebildet, denen die jeweiligen IG/Gew. zugeordnet wurden. Darüber hinaus bestand eine Unterabt. Innere Organisationsfragen, in deren Zuständigkeit die Gewerkschaftswahlen, allg. Kampagnen des FDGB und ähnliche übergreifende Aktivitäten gehörten, sowie die Unterabt. Statistik.
Diese Struktur wurde mit dem Beschluss des Sekr. vom 17.8.1950 dahingehend modifiziert, dass der operative Bereich in einer Kontrollgruppe zusammengefasst wurde, zu der Org.-Sekretäre sowohl für die bisher bestehenden Wirtschaftszweige als auch für die LV des FDGB und für die Gewerkschaftsarbeit in den Privatbetrieben gehörten. Die bisherigen Unterabt. wurden zu den Arbeitsgebieten Org.-Aufbau-Org.-Technik und Berichterstattung-Statistik-Information. Letztere gewann mit dem Beginn eines umfangreichen Systems der Org.-Inf. mit regelmäßiger Berichterstattung über Mitgliederleben und Stimmungen, Vorstandssitzungen und themat. Sonderberichten unter anderem zu Arbeitskonflikten an Bedeutung. Auf der Grundlage eines Inf.-Planes war dem Sekr. ein monatlicher Inf.-Bericht vorzulegen (s.u. Berichtswesen).
Die Abt. O. wurde Anfang der 50er Jahre in Abt. Org.-Instrukteure umbenannt, später in Organisationsmassenarbeit. Diese gliederte sich 1955 in die Sektoren Gewerkschaftsleitungen Grundstoffindustrie, Gewerkschaftsleitungen Leicht- und verarbeitende Industrie, Grundsatzarbeit und Gewerkschaftsleben und Sektor Inf. Die Abt. übernahm zeitweilig auch die Aus- und Weiterbildung der Gewerkschaftsfunktionäre aus der bisherigen Abt. Schulung bis zu deren Wiedereinrichtung im Sept. 1957 sowie aus der Abt. Kaderentwicklung. Das führte zu einer zeitweiligen Zusammenfassung ab Sept. 1956 zur Abt. Org.-Kader. Diese gliederte sich in die Sektoren Leitende Kader, Schulen, Org.-Leben und Inf.-Statistik.
Nach dem 5. FDGB-Kongress 1959 wurde die nun wieder Abt. O. benannte Abt. auf ihre ursprüngliche operative Aufgabe zurückgeführt. Sie gliederte sich nun in die Sektoren FDGB-Organe, ZV der IG/Gew., BGO sowie den Sektor Inf./Statistik. Diese Struktur blieb im Wesentlichen bis 1989 bestehen. Hinzu kamen, besonders in den 80er Jahren, zeitweilige Beauftragte, zum Beispiel für die Auslandsorganisationen des FDGB auf den Großbaustellen in der UdSSR, und Beauftragte der Gewerkschaftsorganisationen Algeriens, Mocambiques, Kubas und Vietnams (s.u. Internationale Arbeit) für die in der DDR beschäftigten Vertragsarbeiter dieser Länder.
Nach dem ao. FDGB-Kongress vom Jan./Febr. 1990 wurde im Geschäftsführenden Vorstand ein Geschäftsbereich Personal- und Org.-Fragen, Frauen- und Jugendarbeit, Behinderte, Ausländer unter Ltg. des stellv. Vors. Rainer Schramm gebildet.
K.K.