FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Sekretäre für Organisation/Kader (1949-89). Die Ltg. der Organisations- und Personalarbeit stellte die direkte Ltg. des Apparates und seiner operativen Tätigkeit dar. Sie war damit eigentlich von der Sache her die Aufgabe des Vors. oder seines Stellv. Aus unterschiedlichen Gründen wich das Sekr. davon ab und übertrug das Gebiet über längere Zeiten auch anderen Sekretariatsmitgliedern.
Im Geschäftsführenden Vorstand von 1946-48 hatte der 1. Vors. des BuV, Hans Jendretzky, selbst die Verantwortlichkeit für die HA Organisation übernommen, während für Personalfragen der 1. und 2. Vors. gemeinsam zuständig waren. Nach der Bildung des Sekr. als neuem Leitungsgremium nach dem Ausscheiden Jendretzkys aus dem BuV wurden das Büro des Sekr. (in dem die Personalfragen lagen) und die Org. der kurzzeitig geschaffenen Funktion des Generalsekretärs zugeordnet und von Ernst Krüger übernommen.
Nach dem 3. FDGB-Kongress übernahmen ab Sept. 1950 Rudolf Kirchner die Anleitung der IG/Gew. und die Organisationsfragen, Alexander Starck Kaderentwicklung und Kadereinsatz. Dieses Gebiet ging nach dem Ausscheiden Starcks an den für ideolog. Fragen zuständigen Kurt Helbig.
Auf der 11. Tagung des BuV vom 3./4.10.1952 wurde Kurt Meier, bisher BGL-Vors. des RAW ԯ. Oktober“ in Zwickau, als Nachfolger für die zur Staatssekretärin im Min. für Arbeit berufene Friedel Malter in den BuV kooptiert und in das Sekr. gewählt. Dort übernahm er die Zuständigkeit für das Büro des Präs. und die Org. und Statistik. Er gab das Ressort jedoch 1957 wieder ab und übernahm die Sozialversicherung, den Feriendienst und die Finanzarbeit.
Auf dem 5. FDGB-Kongress 1959 wurde Wilhelm Knigge, vorher 1. Sekretär der SED-Stadtltg. Potsdam, als Mitglied des Präs. und des Sekr. des BuV gewählt. Er übernahm die Verantwortung für die Org., die Jugendarbeit und den Sport, wechselte aber bereits im Nov. 1960 die Zuständigkeit. An seine Stelle trat Rolf Berger, der auf der 7. Tagung des BuV am 2.3.1961 als Sekretär des BuV und Ltr. des Sekr. gewählt wurde. Auf der 12. Tagung des BuV am 16.12.1961 folgte seine Wahl als Stellv. des Vors. und Ltr. des Sekr. Er hatte diese Funktion bis zur 13. Tagung des BuV am 9.7.1971 inne.
Nach ihm übernahm Wolfgang Beyreuther, der bisher im Sekr. die Gebiete Kultur und Bildung, Agit./Prop. und Internationale Verbindungen verantwortet hatte, die Ltg. des Sekr. Im Zusammenhang mit der Wahl von Harry Tisch zum Vors. des BuV schied Beyreuther 1977 aus der Arbeit beim FDGB aus. Er wurde danach zum Staatssekretär für Arbeit und Löhne berufen. Die Ltg. des Sekr. ging nun wieder an den Vors. des BuV Tisch selbst. Die Verantwortung für die Org. übernahm Werner Heilemann, der zuvor in das Präs. und das Sekr. des BuV gewählt worden war. Mit der Zuständigkeit für die Org. und die Westarbeit wurde Heilemann, dem ein besonders enges Verhältnis zu Tisch nachgesagt wurde, bis 1989 zunehmend zu einer „grauen Eminenz“ im BuV.
Nach dem ao. FDGB-Kongress im Jan./Febr. 1990 wurde die Org.- und Kaderarbeit dem Geschäftsbereich des stellv. Vors. Rainer Schramm zugewiesen.
K.K.