FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Sekretäre für Agitation und Propaganda (1949-89). Der Bereich der Agit./Prop., wie er seit den 60er Jahren bestand, umfasste zwei Aufgaben: Zum einen die schulische und außerschul. Aus- und Weiterbildung der Gewerkschaftsfunktionäre und die Mitgliederschulung, zunächst auch in der Regel unter dem Begriff Schulung zusammengefasst (s.a. Schulungswesen). Der zweite Komplex umfasste die Öffentlichkeitsarbeit, anfangs unter dem Begriff Werbung, und die Gewerkschaftspresse.
In dem im Mai 1949 gebildeten Sekr. des BuV wurde Karl Fugger die Verantwortung für die gewerkschaftliche Schulungsarbeit übertragen. Damit gehörten zu seinem Ressort die Abt. Schulung und die Zentralbibliothek der Gewerkschaften, die Bundesschule „Theodor Leipart“ in Bernau und der Verlag „Die Freie Gewerkschaft“. Fugger wechselte nach dem 3. FDGB-Kongress 1950 als Schulleiter nach Bernau. An seine Stelle trat der bisherige Ltr. der Abt. Schulung, Kurt Helbig, der auf dem Kongress als Mitglied des Sekr. gewählt worden war. Nach dem Ausscheiden von Alexander Starck übernahm er die bisher von diesem wahrgenommene Verantwortung für die Kaderarbeit, ab 1952 auch die Kulturarbeit. Nach länger währenden Differenzen mit dem Vors. des BuV, Herbert Warnke, wurde Helbig auf der 35. Tagung des BuV vom 11.-13.3.1959 als Sekretär abgewählt.
Zur Wahrnehmung der Verantwortlichkeit für die gewerkschaftliche Agitation und Öffentlichkeitsarbeit wählte der 3. FDGB-Kongress den Redakteur der Gewerkschaftszeitung Tribüne, Günter Erxleben, in das Sekr. des BuV. Ihm waren die Abt. Gewerkschaftsagit., die Redaktionen der Gewerkschaftspresse sowie die Verbindung zu Presse und Rundfunk zugeordnet. Ab 1951 übernahm er zugleich die Chefredaktion der Tribüne. Nach seinem Ausscheiden aus dem Sekr. im März 1953 wurde er Ltr. des Verlags Tribüne.
Mit der Wahl von Wolfgang Beyreuther auf dem 5. FDGB-Kongress 1959 in das Präs. und das Sekr. des BuV wurde die personelle Grundlage gelegt, die „ideolog.“ Aufgaben in einem Verantwortungsbereich zusammenzufassen. Beyreuther wurden die Abt. Propaganda/Agitation/ Presse, die Abt. Kultur, die Zentralbibliothek der Gewerkschaften, die Gewerkschaftshochschule „Fritz Heckert“ und der Verlag Tribüne zugeordnet. Als Beyreuther nach dem 6. FDGB-Kongress 1963 auch die Zuständigkeit für die internationale Arbeit übertragen bekam, war der Bereich für einen Sekretär offensichtlich zu groß geworden, so dass 1965 Heinz Neukrantz als Sekretär für internationale Verbindungen in das Sekr. gewählt wurde. Nach dem 7. FDGB-Kongress 1968 übernahm er zunächst zusätzlich das Aufgabengebiet Agit/Prop. Mit dem Wechsel von Johanna Töpfer von der Gewerkschaftshochschule in den BuV gingen ab 1971 die Abt. Agit./Prop., die Gewerkschaftshochschule und der Verlag Tribüne bis 1989 in ihre Zuständigkeit über.
Nach dem ao. FDGB-Kongress 1990 wurde die gewerkschaftliche Bildung und Öffentlichkeitsarbeit dem Geschäftsbereich von Martin Vogler zugeordnet.
K.K.