FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Abt. Schulung des BuV (1948-60). Die Aufgaben der gewerkschaftlichen Schulung lagen bis 1948 bei der HA Schulung und Bildung. Auf seiner Sitzung vom 5.-7.12.1948 beschloss der BuV, die HA in die HA Kultur und Erziehung und die HA Schulung aufzuteilen. Nach der Veränderung der Struktur des BuV im Mai 1949 wurde letztere als Abt. Gewerkschaftliche Schulung fortgeführt. Ltr. der Abt. war bis zu seiner Wahl in das Sekr. des BuV auf dem 3. FDGB-Kongress Kurt Helbig. Der Abt. wurde die im Februar 1949 vom FDGB Groß-Berlin übernommene Zentralbibliothek der Gewerkschaften angeschlossen.
Aufgabe der Abt. war der Aufbau eines einheitlichen Systems von Gewerkschaftsschulen von den Betriebsfunktionärschulen über die Bezirks- und Landesschulen bis zur Bundesschule des FDGB „Theodor Leipart“ in Bernau zur Ausbildung der Gewerkschaftsfunktionäre aller Leitungsebenen (s.a. Schulungswesen). Im April 1949 begann auf Beschluss des Sekr. des BuV mit den Betriebsabendschulen der Gewerkschaften ein erster Versuch der allg. Mitgliederschulung, dem allerdings kein großer Erfolg beschieden war. Der Schulung der betrieblichen Gewerkschaftsfunktionäre sollten die Betriebsseminare, ab 1953 gewerkschaftliche Bildungsabende, dienen. Auf Beschluss des Sekr. vom 14.10.1953 wurden ab 1953 bei den BV Gewerkschaftskabinette eingerichtet, in denen mit Vorträgen und durch Literaturvermittlung die Schulungsarbeit vorangetrieben wurde.
Die Schulungsarbeit, sowohl die betriebliche als auch die Qualifizierung der Funktionäre auf den Gewerkschaftsschulen geriet immer wieder in die Kritik. Nachdem 4. FDGB-Kongress 1955 wurden inhaltliche und strukturelle Konsequenzen gezogen und im Juli 1955 die Abt. S. aufgelöst. Die schulische Ausbildung der Funktionäre wurde der Abt. Kader zugeordnet, die zur Abt. Kaderentwicklung umgebildet wurde. Die Massenpropaganda wurde der neu gebildeten Abt. Prop.-Agit.-Presse übertragen, die jedoch nur ein Jahr bestand. Nachdem im Sept. 1956 wieder eine Pressestelle beim Büro des Präs. eingerichtet wurde, wurde die gesamte Kaderarbeit mit der Abt. Organisationsmassenarbeit zur Abt. Organisation-Kader vereinigt. Da dabei die systemat. Entwicklung der Gewerkschaftsschulen vernachlässigt wurde, wurde die Kaderqualifizierung bereits im September 1957 aus der Abt. Organisation-Kader herausgelöst und wieder eine Abt. S. eingerichtet.
Damit waren zwar Voraussetzungen für eine bessere Leitung der Gewerkschaftsschulen geschaffen, die Massenpropaganda entsprach jedoch weiterhin nicht den Erwartungen. Die 32. Tagung des BuV vom 24.7.1958 forderte daher, die Beschränkung auf die Qualifizierung der Funktionäre zu überwinden und die Massenpropaganda zu verstärken. Die Zusammenfassung in der Abteilung Prop.-Agit.-Presse wurde wieder hergestellt. Im März 1962 fasste das Präs. des BuV erneut einen Beschluss zur gewerkschaftlichen Bildungsarbeit, in dessen Ergebnis die Abt. Agit. und Prop. entstand.
K.K.