Verlag Tribüne. Der Gewerkschaftsverlag des FDGB wurde 1945 unter dem Namen Die Freie Gewerkschaft. Verlagsgesellschaft mbH gegründet. 1950 wurde dieser in Tribüne. Verlag und Druckereien des FDGB GmbH umbenannt. Er war für Herausgabe, Druck und Vertrieb der gewerkschaftlichen Publikationen verantwortlich. Die 1945 gegründete Druckerei des FDGB-Kreisvorstandes Leipzig wurde 1949 in den V.T. eingegliedert. Die 1946 von der SED gegründete Vorwärts-Druckerei ging 1953 als Tribüne-Druckerei Berlin in den Tribüne-Verband über. Dieser wurde 1956 noch um den Literatur- und Vordruckvertrieb Markranstädt erweitert. Alle Tribüne-Betriebe waren organisationseigene Betriebe des FDGB. Der V.T. hatte den Rechtsstatus einer Abt. des BuV und wurde inhaltlich durch diesen bestimmt. Die Druckereien sowie der Literatur- und Vordruckvertrieb waren dem Verlag unterstellt. 1950 wurde der V.T. in die Zentrag, die Zentrale Druckerei-, Einkaufs- und Revisionsgesellschaft der SED, eingegliedert. Verlagsleiter waren 1945-49 Paul Kotzur, 1950-53 Carl Motzel, 1953-69 Günter Erxleben und 1969-90 Friedemann Möller. Das Verlagsprogramm umfasste alle offiz. Drucksachen des BuV und der ZV der IG/Gew., inkl. der von diesen herausgegebenen Gewerkschaftspresse, alle weiteren Organisationsmaterialien sowie ab 1948 gewerkschaftspolit. Schriften. Ab 1952 wurde zudem Belletristik und ab 1965 Arbeitsschutzliteratur in das Programm aufgenommen. Die Tribüne-Druckerei Leipzig wurde 1985 von der SED übernommen. Nach 1990 erfolgten Neugründungen der einzelnen Betriebe als Kapitalgesellschaften (vgl. Vermögensverwaltung des F.D.G.B. GmbH (VVG)). In Berlin entstanden so die Treptower Verlagshaus GmbH und die Tribüne Druck GmbH.
A.W.