FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Sekretäre für Jugendarbeit (1955-89). Nach der Bildung des Sekr. des BuV 1948 und der Strukturveränderung im Apparat des BuV im Mai 1949 war in diesem Leitungsorgan kein gesonderter Geschäftsbereich Jugend vorgesehen. Die Orientierung ging vielmehr dahin, dass die spezif. Fragen der Jugend in allen Bereichen ihre gebührende Beachtung finden sollten. Das erwies sich jedoch auf Dauer als Fehleinschätzung.
Die Geschäftsordnung des BuV vom Juni 1949 wies die Jugendfragen Ernst Zöllner zu, dessen Schwerpunkt die Abt. Arbeit und Löhne war, offenbar weil ein großer Teil der bisher in der HA Jugend bearbeiteten Aufgaben nun bei der Abt. Arbeit und Löhne lagen. 1950 folgte ihm Alexander Starck und 1952 Rudolf Kirchner. Diese Regelung führte zu einer allg. Vernachlässigung der Jugendarbeit, wie der Beschluss des Präs. des BuV zur Verbesserung der Gewerkschaftsarbeit unter jungen Gewerkschaftsmitgliedern vom 20.1.1953 feststellte. Doch es blieb bei der Forderung, die Jugendfragen in der Arbeit aller Abt. stärker zu berücksichtigen.
Auf dem 4. FDGB-Kongress 1955 wurde dann mit Hermann Bewarder wieder ein Sekretär für Jugendfragen gewählt. Er wurde jedoch bereits 1956 zum Studium delegiert und schied auf Beschluss der 28. Tagung des BuV am 13.9.1957 auch offiziell aus der Funktion aus. Inzwischen hatte die 25. Tagung des BuV vom 13./14.12.1956 bereits Roland Günther als Nachfolger in den BuV kooptiert und als Mitglied des Präs. und des Sekr. gewählt. Er schied 1959 wieder aus und war ab 1.1.1960 als BGL-Vorsitzender auf der Großbaustelle Stalinallee tätig. Vorübergehend wurde das Aufgabengebiet Jugendfragen von Wilhelm Knigge, Sekretär für Organisation, mit wahrgenommen. Am 16.12.1961 kooptierte der BuV auf seiner 12. Tagung Werner Naß in den BuV und wählte ihn zum Mitglied des Präs. und Sekr., um die Jugendarbeit zu übernehmen. Ab Nov. 1963 wurde ihm eine neue Tätigkeit an der Gewerkschaftshochschule in Bernau übertragen.
Der 6. FDGB-Kongress 1963 brachte dann Kontinuität in diesem Verantwortungsbereich. Er wählte Helmut Thiele als Mitglied des Präs. und des Sekr. Dort übernahm er die Aufgabenbereiche Jugend und Sport. Ihm folgte nach seiner Wahl auf dem 9. Kongress 1977 der bisherige Sekretär für Arbeiterjugend des Zentralrats der FDJ, Kurt Zahn.
K.K.