Gew. Land und Forst - Gew. Land, Nahrungsgüter und Forst (1946-90). Organisationsbereich: Beschäftigte in der Landwirtschaft, im Gartenbau, in der Binnenfischerei und in der Forstwirtschaft. In Übereinstimmung mit den staatlichen Leitungsstrukturen in der Land- und Nahrungsgüterwirtschaft wurden ab 1.7.1960 die Beschäftigten der VE Erfassungs- und Aufkaufbetriebe aus der Gew. Handel, Nahrung und Genuss in die Gew. Land und Forst überführt, 1964 kamen die Futtermischwerke hinzu, 1964 wurde der veterinärmedizin. Bereich aus der Gew. Gesundheitswesen übernommen, 1967 die zwischengenossenschaftlichen Bauorganisationen von der IG Bau/Holz, schließlich ab Dez. 1968 die Beschäftigten der gesamten Nahrungsgüterwirtschaft (Fleischbe- und verarbeitende Betriebe, Milchwirtschaft, Zucker- und Stärkeindustrie, Kühl- und Lagerwirtschaft, Mühlen) in der Gewerkschaft erfasst. Organisationsentwicklung: Auf der 1. ZDK am 15./16.6.1946 in Halle konstituierte sich die IG Land- und Forstwirtschaft der SBZ als IG 10 im FDGB. Sie zählte zu diesem Zeitpunkt 167 065 Mitgl. (5,2% der FDGB-Mitgliedschaft). Der Organisationsaufbau auf dem Lande gestaltete sich angesichts der Zersplitterung in Kleinstbetriebe schwierig.
Auf Vorschlag der Satzungskommission wurde die IG ab 1.10.1950 in Gew. Land und Forst umbenannt.
Die Gewerkschaft war seit Dez. 1949 Gründungsmitglied der Internationalen Vereinigung der Gewerkschaften (IVG) der Land und Forstarbeiter im WGB. Sie leitete von Juni 1950-58 die Sportvereinigung SV Traktor.
In Angleichung an die staatliche Leitungsstruktur in der Land- und Nahrungsgüterwirtschaft beantragten die ZV der Gew. Land und Forst und der Gew. Handel, Nahrung und Genuss auf dem 7. FDGB-Kongress im Mai 1968 die Zusammenfassung der Beschäftigten dieses Bereichs in einer Gewerkschaft. Diese konstituierte sich auf ihrer 1. ZDK am 3./4.12.1968 als Gew. Land, Nahrungsgüter und Forst. Ihre Mitgliederzahl erhöhte sich von 370 000 Anfang 1968 bis zur 2. ZDK im Mai 1972 auf 464 000. Anfang 1989 betrug sie 654 815 (6,8% der Mitgliedschaft des FDGB).
ZDK der IG Land und Forstwirtschaft:
1. ZDK 15./16.6.1946 in Halle
2. ZDK 28./29.10.1947 in Halle
3. ZDK 26./27.2.1950 in Quedlinburg
ZDK der Gew. Land und Forst:
ao. ZDK 16./17.1.1951 in Berlin
4. ZDK 5.-7.5.1955 in Halle
5. ZDK 22./23.3.1957 in Leipzig
6. ZDK 25.-27.9.1959 in Schwerin
7. ZDK 15./15.9.1963 in Neubrandenburg
8. ZDK 29./30.3.1968 in Leipzig
ZDK der Gew. Land, Nahrungsgüter und Forst:
1. ZDK 3./4.12.1968 in Berlin
2. ZDK 12./13.5.1972 in Magdeburg
3. ZDK 23./24.4.1977 in Leipzig
4. ZDK 26./27.3.1982 in Erfurt
5. ZDK 28./29.3.1987 in Magdeburg
6. ZDK 3./4.3.1990 in Bernau
7. ZDK 22.9.1990 in Bogensee
(1.) Vors. des ZV: Willi Hübner (Juli 1946-Okt. 1947) Willi Wolf (Nov. 1947-Nov. 1948) Willi Beuster (Nov. 1948-Nov. 1949) Anton Jadasch amt. (Nov. 1949-Febr. 1950) Florian Schenk (Febr. 1950-Juni 1953) Karl Svihalek (Juni 1953-Sept. 1961) Horst Reinhardt, amt. (Sept.1961-Okt. 1962) Fritz Müller (Okt. 1962-Apr. 1984) Horst Zimmermann (Apr. 1984-Dez. 1989) Marianne Sandig, Leiterin des Arbeitssekr.
(Dez. 1989-März 1990), bzw. Vors. (März - Sept. 1990)
2. Vors. bzw. Stellv. Vors. des ZV:
Willi Wolf (Juli 1946-Dez. 1947)
Willi Hübner (Nov. 1947-Okt. 1948) Marie Taubenheim (Nov. 1948-Febr. 1950)
Anton Jadasch (Febr. 1950-Juli 1951)
Gewerkschaftliche Transformation 1989/90: Die Gewerkschaft verselbständigte sich auf der ao. ZDK am 3./4.3.1990 in Bernau. Die Konferenz bestätigte Sandig, die bereits auf der ao. Sitzung des ZV am 7.12.1989 als Leiterin des Arbeitssekr. gewählt wurde, in dieser Funktion. Die Gewerkschaft war Mitglied des Gewerkschaftlichen Dachverbandes FDGB. Mit der Gründung der Gew. Nahrung, Genuss, Gaststätten der DDR im Juni 1990 kam es zu einer Neuabgrenzung der Organisationsbereiche zwischen beiden Gewerkschaften.
Die gemeinsame Tagung mit der Gew. Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft (GGLF) im DGB vom 14.-17.2.1990 in Kassel beriet über mögliche Wege zur Fusion beider Gewerkschaften. Am 22.9.1990 entschied die ZDK über die Auflösung der Organisation zum 30.9.1990. Ab 1.10.1990 gingen die Mitglieder auf die GGLF über. Publikationsorgane
K.K.