Gew. Handel - Gew. Handel, Nahrung und Genuss (1949-90). Organisationsbereich: Beschäftigte des Groß- und Einzelhandels, des Außenhandels sowie Wissenschafts- und Ausbildungseinrichtungen des Bereichs, ab 1958 auch der Nahrungsgüterwirtschaft (bis 1968) und des Gaststätten- und Beherbergungswesens einschließlich Mitropa und Feriendienst des FDDB.
Organisationsentwicklung: Die Tagung des BuV vom 5.-7.4.1949 beschloss die Neugliederung der IG/Gew. entsprechend der staatlichen Wirtschaftsleitung. Dabei wurden die Beschäftigten des Handels aus der Gew. der Angestellten und der IG Handel und Transport der neu gegründeten IG Handel zugeordnet. Die IG konstituierte sich auf der 1. ZV-Sitzung am 3.5.1949. Auf der 1. ZDK 1950 in Jena wurde sie in Gew. Handel umbenannt.
ZDK der Gew. Handel:
1. ZDK 18.-20.8.1950 in Jena
ao. ZDK 14./15.2.1951 in Halle
2. ZDK 5.-8.5.1955 in Halle
Vors. des ZV: Bruno Sommerer (1949-52) Siegfried Michl (1952-54) Margarete Götzelt (1954-58)
Die Zentrale Konferenz des FDGB vom 20./21.2.1958 orientierte darauf, die zentralen Gewerkschaftsapparate zugunsten der KV einzuschränken. Damit sollten Bürokratismus verringert und die Verbindung zu den Mitgliedern enger gestaltet werden. In diesem Zusammenhang sollten kleinere Gewerkschaften zusammengelegt werden. Darauf entschied die 30. Tagung des BuV am 22.2.1958 u.a., die IG Nahrung, Genuss, Gaststätten mit der Gew. Handel und Teilen der aufzulösenden IG Örtliche Wirtschaft zur Gew. Handel, Nahrung und Genuss zusammenzuschließen. Die neue Gewerkschaft konstituierte sich auf der 1. ZV-Sitzung am 24.4.1958. Im Dez. 1968 wurde die Nahrungsgüterwirtschaft wieder herausgelöst und der Gew. Land, Nahrungsgüter und Forst zugeordnet.
Am 31.1.1989 gehörten der Gewerkschaft 1 053 780 Mitgl. an. Sie war mit 12% der Mitgliedschaft des FDGB die zweitgrößte Einzelgewerkschaft.
ZDK Gew. HNG:
1. ZDK 25.-27.9.1959 in Görlitz
2. ZDK 28./29.9.1963 in Karl-Marx-Stadt
3. ZDK 5./6.4.1968 in Weimar
4. ZDK 27./28.5.1972 in Magdeburg
5. ZDK 16./17.4.1977 in Berlin
6. ZDK 3./4.4.1982 in Berlin
7. ZDK 21./22.3.1987 in Karl-Marx-Stadt
Vors. des ZV: Charlotte Welm (1958-65) Heinz Hertel (kommiss. 1965-67)
Charlotte Welm (1967-84) Hannelore Schulz (1984-90) Dieter Behn (1990)
Gewerkschaftliche Transformation 1989/90: Die Verselbständigung der Gewerkschaft erfolgte auf der ao. ZDK am 27./28.1.1990 in Bernau. Die Konferenz beschloss die Satzung und wählte den neuen Vorstand. Vors. wurde Behn. De Gewerkschaft arbeitete lt. Satzung mit allen IG/Gew. in der DDR „in einem frei und demokrat. gewählten Dachverband“ zusammen. Am 31.1.1990 hatte sie ca. 950 000 Mitglieder.
Die ao. ZDK fasste einen Beschluss über die Angleichung der Arbeitsweise und Strukturen der künftigen einheitlichen Gewerkschaftsorganisation. Als Konsequenz beschloss die ZDK vom 23.6.1990 in Bernau die Auflösung der Gewerkschaft und die Überführung der Mitgl. in die neu gegründeten Gew. Handel, Banken und Versicherungen der DDR und Gew. Nahrung-Genuss-Gaststätten der DDR. Publikationsorgane
K.K.