FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Büro für Industrie und Bauwesen des BuV (1963/64). Nach dem VI. Parteitag führte die SED zur Durchsetzung der als Neues Ökonom. System der Planung und Leitung (NÖSPL) bezeichneten Wirtschaftsreformen in der Leitungsstruktur das „Produktionsprinzip“ ein. Mit der Bildung des B.f.I.u.B. schuf das ZK der SED eine direkte Entscheidungslinie zur Durchsetzung der Reformen.
Der FDGB, der mit führenden Funktionären in den Arbeitsgruppen des ZK an der Ausarbeitung der Reformen mitgewirkt hatte, folgte bereits im Febr./März 1963 den in der SED geschaffenen Strukturen. Es wurde eine direkte Leitungslinie vom Präs. des BuV über das B.f.I.u.B. und weitere Kommissionen des Präs. zu den neu gebildeten VVB-Gewerkschaftskomitees. Das B.f.I.u.B. wurde vom zuständigen Mitglied des Präs. Horst Heintze geleitet. Als Mitglieder wurden Sekretäre der IG/Gew. und Leiter verschiedener Abt. des BuV berufen. Zugeordnet waren die Abt. Arbeit und Löhne, die Arbeitsgruppe ABI und ehrenamtl. Kräfte. Das Sekr. wurde auf die Anleitung der BV sowie die Finanz- und Kaderarbeit beschränkt. Eine entspr. Struktur wurde für die BV und KV des FDGB festgelegt.
Bereits bei der Ausarbeitung eines Grundsatzbeschlusses für den 6. FDGB-Kongress im Nov. 1963 wurde diese Struktur modifiziert. Danach fasste die 2. Tagung des BuV vom 11.-13.3.1964 den Beschluss über die qualitative Veränderung und Vereinfachung der gewerkschaftlichen Leitungstätigkeit nach dem Produktionsprinzip, die die Rolle des Sekr. wieder stärkte. Die Aufgaben des B.f.I.u.B. gingen z.T. auf die Kommission für Arbeit, Löhne, Wettbewerb des BuV über, die grundsätzlichen Leitungsaufgaben des B.f.I.u.B. fielen dem Sekr. zu, die Anleitung der Gewerkschaftskomitees den ZV der IG/Gew.
K.K.