FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Betriebsabendschule (BAS). Die BAS war eine betriebliche Gewerkschaftsschule, deren Einrichtung auf dem 3. FDGB-Kongress im Herbst 1950 beschlossen wurde. Mit dem Aufbau von BAS in den Volkseigenen Betrieben (VEB) wurden die Gewerkschaftsvorstände in den Kreisen beauftragt, die ihrerseits die jeweiligen Betriebsgewerkschaftsleitungen (BGL) dafür einspannten. Deren Funktionäre waren mit dieser Aufgabe aber nicht selten überfordert. In den BAS sollten die Werktätigen in fachlicher, gewerkschaftlicher und polit. Hinsicht geschult werden. Obwohl dieser Anspruch recht weit gefasst war, sollten die BAS in erster Linie - ähnlich wie die anderen „Betriebsschulen“ auch, darunter die für die Berufsausbildung von Jugendlichen zuständige Betriebsberufsschule und die Betriebsakademie - helfen, die Qualifizierung der Beschäftigten besser auf die Bedürfnisse der Volkswirtschaft auszurichten und zu einer raschen Erhöhung der Arbeitsproduktivität beizutragen. Infolge organisator. Mängel hatten die BAS bei der Erfüllung dieser Aufgabe in den ersten Jahren aber keine großen Erfolge vorzuweisen. Mit der Errichtung der staatlichen Betriebsakademien in den Betrieben, den in immer größerer Zahl gebildeten Kombinaten und im Staatsapparat selbst nahm die Bedeutung der BAS bereits in den späten 1950er Jahren stark ab.
F.S.