FDGB-Lexikon, Berlin 2009


HA Presse-Rundfunk-Werbung (1946-49). Von Beginn an war der BuV bestrebt, durch Mitteilungen an die Presse und den Rundfunk die Öffentlichkeit über die Arbeit des FDGB zu unterrichten. Bereits ab 1.4.1946 nahm ein Informationsbüro unter Leitung von Arthur Heimburger die Tätigkeit auf. Er hatte bereits im Vorbereitenden Gewerkschaftsausschuss und späteren Vorst. des FDGB Groß-Berlin die Presse mit informellen Nachrichten über den Aufbau der Organisation versorgt. Das Büro wurde zu einer Presseabt. ausgebaut, wichtigste Informationsmittel wurden der Pressedienst des FDGB und die regelmäßige Rundfunksendung „Stimme des FDGB“.
Die Gesamtleitung sowohl der Öffentlichkeitsarbeit des BuV als auch der Gewerkschaftspresse oblag der HA Presse und Rundfunk, für die der 3. Vors. des BuV, Ernst Lemmer, zuständig war. Wie weit Lemmer diese Leitung tatsächlich ausgeübt hat, lässt sich nicht belegen. Spätestens mit seinem Rücktritt Mitte 1948 wurde die HA im Prinzip ident. mit der Presseabt. mit der Konsequenz, dass die HA nach dem strukturellen Umbau des BuV im Mai 1949 als Abt. gleichen Namens fortgeführt wurde und nach dem 3. FDGB-Kongress zur Abt. Gewerkschaftsagitation wurde.
Bereits nach dem 2. FDGB-Kongress war ab 30.6.1947 das Referat Werbung aus der HA Schulung und Bildung der HA Presse und Rundfunk zugeordnet worden, worauf diese die Bezeichnung HA P.-R.-W. erhielt. Die Werbung - worunter zu dieser Zeit noch der spätere Begriff der Agitation verstanden wurde - bestand vor allem in der Agit. innerhalb der Org., die Entwicklung der Wandzeitungsarbeit in den Betrieben und der Volkskorrespondentenbewegung sowie die Verbreitung von Agit.-Schriften. Diese Aufgaben rückten zunehmend in den Mittelpunkt der Arbeit der Abt. Die Gewerkschaftspresse, das war zunächst die Tageszeitung Die Freie Gewerkschaft, die ab 1947 als Wochenzeitung Tribüne und als Berliner Tageszeitung (Chefredakteur Jakob Walcher) unter gleichem Namen fortgesetzt wurde, wurde vom Vorstand direkt über den Lizenzträger und Chefredakteur der Tribüne Fritz Apelt geleitet.
K.K.