FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Walcher, Jakob (*7.5.1887 - †27.3.1970)

Geb. in Bethleheim b. Wain/Württemberg als Sohn einer Arbeiterfamilie, Volksschule, Lehre und Arbeit als Dreher, 1906 Gew. und SPD, 1911 Redakteur der Schwäbischen Tagwacht, 1915 Absetzung als Redakteur durch den SPD-LV Württemberg, Mitgl. der Spartakusgruppe, Übersiedlung nach Berlin, Nov. 1918 erneut nach Stuttgart, Mitbegr. der KPD, 2. Vors. des KPD-Gründungsparteitages, 1919-23 Mitgl. der Zentrale, verantw. für Gewerkschaftsfragen, 1924 zeitw. Flucht wg. Verfolgung in die Sowjetunion, 1926 Rückkehr nacht Deutschland, 1927 MA im ZK der KPD, Gewerkschaftsabteilung, 1928 Ausschluss aus der KPD, Mitbegr. der KPD-O, Mitgl. der Reichsleitung, 1932 Mitgl. und Sekretär der SAP; 1933 Emigr. nach Frankreich, 1941 in die USA, MA im „Council for a Democratic Germany“ 1946 Rückkehr nach Deutschland, Mitgl. der SED, 1946-50 Chefredakteur der Tribüne, nach Absetzung 1951 Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte in Ost-Berlin; im Zusammenhang mit den Parteisäuberungen erscheinen im Jan. 1952 Artikel im ND gegen Jakob Walcher wg. dessen Zugehörigkeit zu „verbrecher. Fraktionen und Cliquen der Brandler, Thalheimer und Walcher“ sowie seiner späteren Mitgliedschaft in der KPD-O, Mai 1952 Ausschluss aus der SED; 1956 nichtöffentliche Rehabilitierung; freier MA des IML,Gewerkschaftsveteran.
A.H.