FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Landesvorstand des FDGB Sachsen-Anhalt (1945-52). Am 25.4.1945 konstituierte sich in Halle ein Ausschuss zur Neugründung der Gewerkschaften, der nach längeren Verhandlungen mit der amerikan. Besatzungsbehörde am 4.5.1945 die Zulassung des FDGB für Halle und Umgebung erreichte. Als Vors. der provisor. Bundesleitung fungierte Georg Otten (SPD). Auch in anderen Städten der ehemaligen Provinz Sachsen und des anhaltin. Bezirks Dessau entstanden Ortsausschüsse. In Magdeburg gründeten Sozialdemokraten eine Organisation unter der Bezeichnung „Allg. Gewerkschaftsbund Magdeburg“. Dem folgten im Magdeburger und Dessauer Bezirk weitere Ortsorg., die sich als ADGB-Ortsausschüsse bezeichneten. Nach der Übergabe der Provinz an die sowj. Besatzungsmacht begann Ende Juli 1945 unter Ltg. des Gewerkschaftsausschusses Halle die Zusammenfassung zur Provinzialorg. des FDGB auf der Grundlage der Richtlinien des Vorbereitenden Gewerkschaftsausschusses für Groß-Berlin, die auf der Delegiertenkonferenz vom 15.9.1945 mit der Wahl des Provinzialausschusses ihren Abschluss fand. Die ADGB-Organisationen wurden nach dem Berliner Muster umorganisiert.
Entsprechend der 1945/46 geltenden staatlichen Gliederung der Provinz wurden drei Gebietsleitungen für Halle-Merseburg, Dessau und Magdeburg geschaffen.
Nach der Auflösung des Staates Preußen durch das Kontrollratsgesetz Nr. 46 vom 25.2.1947 erhielten die ehemaligen preußischen Provinzen die Rechtsstellung von Ländern. Es entstand u.a. das Land Sachsen-Anhalt. 1950 waren in Sachsen-Anhalt 1,1 Mio. Mitglieder organisiert.

1. Vors. des LV waren von 1945-52:
Rudolf Jäger (KPD/SED) 1945-46
Rudolph Maisel (KPD/SED) 1946-50
Herbert Ketscher (SPD/KPD) 1950-52
Siegfried Michl (KPD/SED 1952

2. Vors.:
Hermann Rößler (SPD/SED) 1945/46
Adam Wolfram (SPD/SED) 1946-49

Dem Umbau der staatlichen Verwaltung der DDR 1952 folgte auch die Veränderung der Struktur des FDGB, im Bereich des vormaligen Landes Sachsen-Anhalt mit der Bildung der zwei Bezirksorg. und BV, dem BV Halle und BV Magdeburg.
K.K.