FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Aktivist der sozialistischen Arbeit. Staatlicher Ehrentitel für Aktivisten, der 1969 gestiftet wurde. Seine Vorläufer waren die vom FDGB gestifteten Auszeichnungen "Aktivist" von 1949, "Medaille für ausgezeichnete Leistungen" von 1951 und der Titel "Aktivist des Fünfjahrplans" von 1951, der 1953 zu einer staatlichen Auszeichnung wurde, sowie der ebenfalls staatliche Titel "Aktivist des Siebenjahrplans" von 1960. Der A.d.s.A. beschloss somit die Reihe der Auszeichnungen der Aktivistenbewegung. Parallel zu den Auszeichnungen der Brigadebewegung galt es auch für den A.d.s.A., die Losung "Sozialist. arbeiten, lernen und leben!" zu verwirklichen. Neben hohen Leistungen im sozialist. Wettbewerb, d.h. Planerfüllung bzw. Übererfüllung, Durchsetzung sozialist. Gemeinschaftsarbeit, Anwendung von Neuerermethoden und vorbildlicher sozialist. Arbeitsmoral und Arbeitsdisziplin, musste das Bemühen um ständige Qualifizierung und eine aktive gesellschaftliche Tätigkeit nachgewiesen werden. Den Titel konnten Werktätige aller Bereiche der Volkswirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens außer aus Landwirtschaft und Produktionsgenossenschaften erhalten, wobei auch mehrmalige Auszeichnungen möglich waren. Zum Ehrentitel gehörte eine Urkunde, eine Medaille bzw. bei jeder zweiten Verleihung eine Doppelspange und eine Prämie, deren Höhe im BKV festgelegt wurde. Die Verleihung erfolgte durch den Betriebsleiter und die BGL. Obwohl seit den 50er Jahren Kollektivauszeichnungen propagandist. in den Vordergrund gestellt wurden, avancierte der A.d.s.A. in den 70er und 80er Jahren immer mehr zur Massenauszeichnung. 1980 wurde er bereits in der ersten Jahreshälfte 304 655 Mal verliehen.
A.W.