FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Politisch-operatives Zusammenwirken (POZW). Unter POZW wurde die Zusammenarbeit von Funktionären staatlicher und gesellschaftlicher Organisationen und Einrichtungen, insbesondere auch von SED und FDGB mit dem Staatssicherheitsdienst verstanden, also die jenseits von OibE und IM institutionell geregelte Zuträgerschaft sog. staatlicher Leiter für das MfS und ggf. deren Einbindung in operative Maßnahmen des MfS - von Sabotagebekämpfung, über kaderpolit. Maßnahmen bis hin etwa zur „Zurückdrängung“ von Antragstellern auf Ausreise aus der DDR. Im Rahmen des POZW gingen auch die Ergebnisse des Berichtswesens des FDGB, also etwa „Berichte über die Stimmung und Meinungen der Mitglieder“ zu aktuellen polit. Ereignissen oder „Berichte über besondere Vorkommnisse“ von der Abt. Organisation an das MfS. Im Verteilerkopf stand ein „X“ für MfS. Im Sekr. des BuV existierte eine speziell für das MfS eingerichtete Aktenablage, die regelmäßig von Mitarbeitern des MfS geleert wurde.
M.K.