Operative Planung. Bezeichnung für kurzfristige, meist aus der Not geborene Planungsmaßnahmen, die dem Zweck dienen sollten, einen gefährdeten übergeordneten Plan trotz widriger Umstände erfüllen zu können.
Da die reguläre Planerfüllung der Betriebe häufig durch technische und arbeitsorganisator. Probleme, Koordinationsschwierigkeiten mit den Zuliefer- und Abnahmebetrieben sowie nicht zuletzt auch durch extralegale Interventionen übergeordneter Staats- und Parteistellen gestört wurde, sahen sich die Betriebsleitungen immer wieder zur o.P. gezwungen. Blieben die ergriffenen Maßnahmen ohne den erhofften Erfolg, waren Planpräzisierungen erforderlich - eine beschönigende Bezeichnung für die nachträgliche Korrektur der gesetzlich verbindlich sanktionierten Volkswirtschaftspläne und der daraus abgeleiteten Betriebspläne. Derartige Planmanipulationen wurden in den 80er Jahren immer üblicher und untergruben die Arbeitsmoral der Beschäftigten. Unter diesen Bedingungen trotzdem weiterhin für Arbeitsmobilisierung und den sozialist. Wettbewerb einzutreten, wie der FDGB es tat, senkte sein Ansehen in den Belegschaften bis zum Nullpunkt.
F.S.