FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Komitee zur Vorbereitung des außerordentlichen [FDGB-] Kongresses. Nach dem Sturz des langjährigen FDGB-Vorsitzenden Harry Tisch Anfang November 1989 und dem Rücktritt seiner Nachfolgerin Annelies Kimmel am 9.12.1989, dem sich die übrigen Vorstandsmitglieder wohl oder übel angeschlossen hatten, etablierte sich das K.z.V.d.a.K. als neues Führungsgremium für die Übergangsphase bis zu dem für Ende Januar 1990 anberaumten außerordentlichen FDGB-Kongress. Es bestand aus insges. 33 Mitgliedern, die sich weitgehend aus hauptamtlichen Vertretern der Zentralvorstände der Einzelgewerkschaften, polit. Sekretären der Bezirks- und Kreisebene und Vorsitzenden aus den Betrieben (BGL und AGL) rekrutierten. Den Vorsitz übernahm der Chef der IG Druck und Papier, Werner Peplowski. Die erste offiz. Sitzung des Gremiums fand am 13.12.1989 statt.
Das K.z.V.d.a.K. beschränkte sich jedoch nicht nur auf die organisator. Vorbereitung des Kongresses, vielmehr sah es seine primäre Aufgabe in der Weichenstellung für eine grundlegende Reform des FDGB. Dementsprechend waren seine vorrangigen Ziele die Umwandlung der Fachverbände des FDGB in eigenständige und unabhängige Gewerkschaften und damit verbunden die Umwandlung des FDGB in einen Gewerkschaftlichen Dachverband, der im Wesentlichen auf die Funktion eines Koordinierungsgremiums beschränkt werden sollte, sowie der Schutz und die Stärkung der Gewerkschaftsrechte, wozu ein neues Gewerkschaftsgesetz vorbereitet wurde.
F.-O.G.