FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Kinderkommission. Die K. war eine Kommission der BGL, die einen Beitrag zur kommunist. Erziehung der Schuljugend leisten sollte (vgl. Ideologievermittlung und Erziehung). Besonderes Augenmerk galt den Kindern von Werktätigen des Betriebes, Schülern des polytechn. Unterrichts sowie Kindern der Betriebspatenschaften (vg. Betrieb als Sozialisationsinstanz). Im Hinblick auf betriebliche Relevanz konnte die BGL die Bildung einer K. beschließen. Sie bestand aus Mitgliedern von AGL, Gewerkschaftsgruppen und staatlichen Leitungen, Vertretern gesellschaftlicher und betrieblicher Institutionen, einem Jugendbrigadier (s. Jugendbrigade), einem Lehrmeister des polytechn. Zentrums sowie einem Mitglied des Elternbeirates/Elternaktivs. Vorsitzender war ein Mitglied der BGL.
Die K. organisierte den polytechn. Unterricht im Betrieb. Dazu gehörten Einrichtung von Schülerarbeitsplätzen, Mitarbeit im polytechn. Beirat und Auswahl/Qualifikation der Betreuer. Sie organisierte die Patenschaftsarbeit zwischen Betrieben und Schulen bzw. Arbeitskollektiven und Schulklassen (vgl. Patenschaftsvertrag) und unterstützte FDJ- und Pionierkollektive (z.B. bei der Organisation von Jugendweihen oder des „internationalen Tages des Kindes“). Außerdem war sie Initiator von Betriebsferienlagern, sollte den Aufbau und Erhalt schulischer Einrichtungen, besonders in materieller Hinsicht, unterstützen und auf die Freizeitgestaltung von Schülern Einfluss nehmen.
A.W.