Andrei S. Markovits/Andreas Hess
Intellektuelle und Gewerkschaften in
der Bundesrepublik (1949 - 1989)
Seite 473
Das Verhältnis zwischen Intellektuellen und
Gewerkschaften war in der Bundesrepublik lange gespannt und hat sich erst in den siebziger
Jahren als Folge des wachsenden Einflusses der 68er - Bewegung grundlegend gewandelt.
Klaus Pumberger
Die Angst vor dem Individuum
Gewerkschaften und ihr blockiertes Verhältnis
zu einem vielschichtigen Thema
Seite 485
Der in der Vergangenheit erfolgreiche Ansatz eines in
erster Linie auf Geschlossenheit basierenden Politikmodells der Gewerkschaften gerät
zunehmend in Widerspruch zu den wachsenden Individualisierungstendenzen bei ihren
Mitgliedern und deren Forderung nach selbstbestimmten Formen gewerkschaftlichen
Engagements.
Irene Raehlmann
Organisationsentwicklung -
Barrieren und Chancen der Veränderung von Arbeitsorganisationen
Seite 496
Die Gestaltung der Arbeitsorganisation in Betrieben und
Verwaltungen ist ein bisher von den Gewerkschaften zu wenig beachtetes Mittel zur
Erweiterung von Mitbestimmung am Arbeitsplatz.
Richard Albrecht
Von den Selbstheilungskräften zu den
Selbstabschaffungstendenzen des Marktes
Zur Kritik des real-existierenden Kapitalismus
Seite 508
Die fortschreitende Ersetzung lebendiger Arbeit durch
vergegenständlichte in Form von Maschinen und neuen Technologien könnte das Ende der
industriellen Arbeitsgesellschaft bedeuten, weil sie die frei werdende Arbeit nicht auf
neue Notwendigkeiten orientieren kann.
Egon Endres
Ein schwieriger Balanceakt
Die Auseinandersetzung um den Erhalt von AUDI/NSU-Neckarsulm
im Jahre 1974/75 und ihre gewerkschaftspolitische Bedeutung
Seite 516
Lange vor dem Fall Rheinhausen und vor den jetzt in der
ehemaligen DDR zu erwartenden Auseinandersetzungen hat der Kampf um den Erhalt des
Standortes Neckarsulm die IG Metall schon einmal vor eine Zerreißprobe gewerkschaftlicher
Strategie gestellt. Deren Widersprüche - so lautet die zentrale Erkenntnis aus der
damaligen Auseinandersetzung - lassen sich nur lösen, wenn die Gewerkschaften ihren Weg
in Richtung auf Öffnung für unterschiedliche Pohtikformen und mehr Transparenz
fortsetzen.
Hans Spitzeck
Brasilien: Ein Modellfall für das Zusammenwirken von
Kirche und Gewerkschaften?
Seite 527
Die in Brasilien gewonnenen positiven Erfahrungen einer
engen Kooperation von Gewerkschaften und Kirche bieten Ansätze für eine - nicht nur
wegen der umfangreichen Investitionen bundesdeutscher Firmen in Brasilien gebotene -
stärker koordinierte gemeinsame Nord-Süd-Politik.