FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Normbrecher. Umgangssprachliche, abwertende Bezeichnung für Arbeiter und andere Werktätige, die durch ihre hohe persönliche Leistungsbereitschaft beim Überbieten der geltenden Arbeitsnormen dazu beitrugen, das allgemeine Niveau der Arbeitsnormen schrittweise anzuheben und damit gleichzeitig das allgemeine Lohnniveau zu drücken. Mit ähnlicher Bedeutung wurde deshalb auch von „Lohndrückern“ oder von „Arbeiterverrätern“ gesprochen. Dem Vorwurf, ein unsolidar., auf die eigene Besserstellung bedachter N. zu sein, setzten sich vor allem die Protagonisten der im Herbst 1948 von SED, FDGB und FDJ gemeinsam ins Leben gerufenen Aktivistenbewegung aus, die in Presse und Rundfunk herausgestellt wurden, wie zum Beispiel der Bergmann Adolf Hennecke.
F.S.