FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Gew. Kunst und Schrifttum (und freie Berufe) (1945-50).
Organisationsbereich: Abhängig Beschäftigte und Freiberufliche in künstler. und schriftsteller.-publizist. Berufen.
Organisationsentwicklung: Entsprechend dem Org.-Plan des Vorbereitenden Gewerkschaftsausschusses für Groß-Berlin vom Juni 1945 war hier ein Verband der Bühnenangehörigen (einschließlich Filmschaffender, Artisten und aller Musiker) gebildet worden. Daraus entstand auf der 1. ZDK vom 17./18.6.1946 in Berlin die Gew. Kunst, Schrifttum und freie Berufe für die SBZ. Ab Aug. 1946 entfiel der Zusatz „und freie Berufe“.
Die Gewerkschaft war ein Kartell relativ selbständiger Sparten für Bühne (Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger), Musik, Artistik (Internat. Artistenloge), Schriftsteller (Schutzverband Deutscher Autoren), Journalisten (Verband der Deutschen Presse), Bildende Kunst (Schutzverband Bildender Künstler) sowie einer Sparte Verwaltung und Technik. Anfangs gehörten auch die Medizinalberufe dazu, sie wurden jedoch noch 1946 der IG Öffentliche Betriebe und Verwaltungen zugeordnet. Die Gewerkschaft hatte im Juni 1946 32 614 Mitgl. (1,2% der FDGB-Mitgliedschaft) und wuchs bis Ende 1946 auf 43 462 Mitgl. Der Org.-Aufbau gestaltete sich schwierig und zog sich bis 1947 hin. Von Beginn an wurde die Zusammenarbeit mit dem Kulturbund angestrebt.

ZDK:
1. ZDK 17./18.6.1946 in Berlin
2. ZDK 26./27.11.1947 in Berlin

Vors. des ZV:
1. Vors.:
Amandus Prietzel (Juli 1946 - 1949)
Ferdinand Friedrich (Sept. 1949 - Febr. 50)
2. Vors.:
Maximilian Larsen (Juli - Dez. 1946)
Hermann Fischer (Dez. 1947 - Febr. 50)

Im Juni 1949 wurden die Bereiche Bühne, Artistik, Film, Musik aus der Gewerkschaft herausgelöst und in eine eigene Gewerkschaft umgebildet, die ab 1951 Gew. Kunst hieß. Nach einer Vereinbarung zwischen dem ZV, dem BuV und dem Kulturbund wurden der Schutzverband Bildender Künstler und der Schutzverband Deutscher Autoren ab März 1950 dem Kulturbund angeschlossen, in dem sie sich im Juni 1950 als Verband Bildender Künstler, im Juli 1950 als Deutscher Schriftstellerverband konstituierten. Im Apr. 1951 schlossen sich auch die Musiker als Verband Deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler dem Kulturbund an. Nachdem sich die Gew. Kunst und Schrifttum im März 1950 aufgelöst hatte, verblieb der Verband der Deutschen Presse zunächst als eigene Gewerkschaft im FDGB, aus dem er erst am 31.3.1953 ausschied.
Publikationsorgane
K.K.