FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Bundesvorstand des FDGB (1946-89). Der vom FDGB-Kongress gewählte BuV leitete nach der Satzung die gesamte Arbeit der Org. bis zum folgenden Kongress. Dazu führte er im festgelegten Turnus Tagungen durch, auf denen er Beschlüsse zu grundsätzlichen Aufgaben der Gewerkschaften fasste sowie Gesetzesinitiativen beriet und zur Weiterleitung an die Volkskammer verabschiedete. Dazu gehörten die in der Ära Honecker üblichen gemeinsamen Beschlüsse von ZK bzw. PB der SED, Volkskammer bzw. MR der DDR und BuV des FDGB, bei denen jedoch die eigentliche Entscheidung bei der SED lag.
Dem BuV gehörten zunächst 65 Mitglieder an, die sechs bis acht Mal im Jahr tagten. Darunter waren 47 vom Kongress zu wählende Mitgl. und die 18 Vorsitzenden der IG, die jedoch der Bestätigung durch den Kongress bedurften. Auf der Tagung vom 17.5.1949 beschloss der BuV, künftig 103 Mitgl. zu wählen und zur Überbrückung bis zum nächsten Kongress diese Erweiterung durch Kooptierung von Vertretern aus den Betrieben vorzunehmen. Die Zahl stieg in der Folge bis auf etwa 200 Mitgl. und bis zu 40 Nachfolgekandidaten an. Letztmalig wurde der BuV auf dem 11. Kongress 1987 gewählt. Auf der 12. Tagung am 9.12.1989 trat der BuV geschlossen zurück, nachdem ein Komitee zur Vorbereitung eines außerordentlichen Kongresses gewählt worden war. Die Satzung des Gewerkschaftlichen Dachverbandes von 1990 sah keinen BuV vor. An seine Stelle trat der Geschäftsführende Vorstand.
Ab 1950 forderte die Satzung mindestens vier Tagungen im Jahr, ab 1963 mindestens drei Tagungen. Die Zahl der jährlichen Tagungen, die in den 50er Jahren i.d.R. die satzungsgemäße Mindestzahl überstieg, nahm in der Folge immer mehr ab, gleichzeitig nahm der deklamator. Inhalt der Veranstaltungen zu. An den Tagungen nahmen die Nachfolgekandidaten des BuV sowie der Vors. und der stellv. Vors. der Zentralen Revisionskommission mit beratender Stimme teil.
Zur Leitung der Arbeit zwischen den Tagungen wählte der BuV den bzw. die Vors. des BuV, den oder die Stellv. des Vors., ab 1946 den bis 1950 bestehenden Geschäftsführenden Vorstand, ab 1952 die Mitgl. des Präs. und ab 1949 die Mitgl. des Sekr.
K.K.

Arbeitssekretariat des Bundesvorstandes s. Sekretariat des BuV
Bundessekretariat s. Vorstandssekretariat
Büro des Präsidiums (1952-89)
Büro des Sekretariats s. Büro des Präsidiums
Büro für Industrie und Bauwesen
Büro für Landwirtschaft (1956/57 und 1962/63)
Generalsekretär des FDGB s. Vorstandssekretariat
Geschäftsführender Vorstand (1946-50 und 1990)
Geschäftsordnung
Ideologische Kommission
Kommission für Landwirtschaft des BuV s. Büro für Landwirtschaft (1956/57 und 1962/63)
Kommissionen des Bundesvorstandes
Leiter des Sekretariats s. Stellvertreter des Vorsitzenden
Personalstelle s. Büro des Präsidiums
Präsidium des Bundesvorstandes (1952-89)
Sekretariat des Vorstandes (1946-49)
Stellvertreter des Vorsitzenden (1950-89)
Vorsitzende des Bundesvorstandes (1946-89)
Vorstandssekretariat (1946-49)
Zentrale Revisionskommission (1947-90)

Verzeichnis der Abt. und den Abt. gleichgestellten Büros des BuV