Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

Online-Galerie zur Ausstellung "Ein Verlag zeigt sein Gesicht. 125 Jahre Verlag J.H.W. Dietz Nachf."

Ferdinand Lassalle, geboren am 11. April 1825 als Sohn eines aufgeklärten jüdischen Seidenhändlers in Breslau. Studium der klassischen Philologie und Philosophie in Breslau. Während des Studiums stark von der idealistischen Philosophie Hegels geprägt. An der Revolution von 1848/1849 war Lassalle als einer der Führer der Volksbewegung in Düsseldorf beteiligt. Unter seiner Leitung wurde am 23. Mai 1863 der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV), die erste deutsche Arbeiterpartei, gegründet. In seinem "Offenen Antwortschreiben" vom 1. März 1863 formulierte er seine Sicht der Emanzipation der Arbeiterschaft: allgemeines (Männer-)Wahlrecht und Aufbau von Genossenschaften mit Hilfe von Staatsanleihen. Am 31. August 1864 starb Lassalle an den Folgen der Verwundung bei einem Duell am Genfer See. Als "Erwecker der deutschen Arbeiterbewegung" wurde Lassalle jahrzehntelang in der deutschen Sozialdemokratie kultartig verehrt.

Der Verlag J.H.W. Dietz beteiligte sich moderat am Lassalle-Gedenken. 1890 kam die "Gedenkschrift zum 25jährigen Todestag" von Max Kegel heraus. Eine erste Werkausgabe präsentierte der Verlag 1923. Das "Lassalle-Brevier" des Verlages diente als literarische Basis unzähliger Lassallefeiern. Paul Kampffmeyer, der wissenschaftliche Programmdirektor des Verlages suchte durch Nachdrucke von Lassalle-Texten Ende der zwanziger Jahre den Willen der Sozialdemokratie zur "Eroberung des Staates" zu stärken. 1980 erschien mit dem Nachdruck "Protokolle und Materialien des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (inkl. Splittergruppen)" eine zentrale Quellenpublikation und 2002 die multimediale Quellenausgabe "Die erste deutsche Arbeiterpartei. Materialien und Sozialstruktur von ADAV und LDAV 1863-1871".

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