Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

Online-Galerie zur Ausstellung "Ein Verlag zeigt sein Gesicht. 125 Jahre Verlag J.H.W. Dietz Nachf."

August Bebel, geboren am 22. Februar 1840 als Sohn eines preußischen Unteroffiziers in Deutz. Nach dem frühen Tod des Vaters Besuch der Armen- und Bürgerschule in Wetzlar. Erlernte den Beruf eines Drechslers und ging auf Wanderschaft. Bebel lebte seit 1860 in Leipzig (seit 1864 selbständiger Drechslermeister). Als umfassend gebildeter Autodidakt entwickelte sich Bebel zum wirkungsmächtigsten Repräsentanten der jungen deutschen Arbeiterbewegung. 1862 Zweiter und 1865-1872 Erster Vorsitzender des Gewerblichen Bildungsvereins in Leipzig. 1867-1869 Präsident des Verbandes Deutscher Arbeitervereine; seit 1866 Mitglied der Internationalen Arbeiterassoziation (IAA). Zusammen mit Wilhelm Liebknecht - unter dessen Einfluss er sich den Marxschen Ideen näherte - 1866 Begründer der Sächsischen Volkspartei und 1869 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP). Während des Sozialistengesetzes (1878-1890) stieg Bebel zur führenden Persönlichkeit der deutschen Arbeiterbewegung auf mit großer Ausstrahlung auf die bürgerlichen Mittelschichten. 1892 bis zu seinem Tode war er einer der Vorsitzenden im zentralen SPD-Vorstand. 1889 mitbeteiligt an der Gründung der Sozialistischen Internationale (II. Internationale). 1867-1871 Mitglied des Norddeutschen Reichstages, 1871-1881 und 1883-1913 Mitglied des Deutschen Reichstages. Bis zu seinem Tod genoss Bebel innerhalb der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung uneingeschränkte Achtung und Autorität über alle politischen Strömungen hinweg. August Bebel starb am 13. August 1913 in Passugg in der Schweiz während eines Kuraufenthaltes.

Die beiden Reichstagsabgeordneten Bebel und Dietz kannten sich gut und schätzten sich. Bebel-Titel bei Dietz: "Die mohammedanisch-arabische Kulturperiode" (1884) mit Werbung für einen Dialog mit dem Orient und die dortige Emanzipationsbewegung; "Die Frau und der Sozialismus" (ab 8. Aufl ., 1891, in der "Internationalen Bibliothek"), die meistgelesene marxistische Schrift; Autobiographie "Aus meinem Leben" (3 Bände, 1910-14; letzte Neuausgabe 1997); Edition "Briefe einer Ehe" (Briefwechsel zwischen August und Julie Bebel, 1997).

(klicken Sie auf die Bilder für eine vergrößerte Darstellung)
zurück blättern zur Übersicht vorwärts blättern


©Friedrich Ebert Stiftung | Webmaster | technical support | net edition Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung | 21.02.2006