Willy Brandt, als Herbert Ernst Karl Frahm am 18 Dezember 1913 in Lübeck geboren. Früh Mitglied der SPD und SAP, im April 1933 vor den Nazis nach Norwegen, 1940 nach Schweden geflohen. Vor allem publizistischer Kampf gegen die Nazis von außen. Nach Ende des Weltkrieges und des Exils Rückkehr aus Skandinavien, wo er sich zum freiheitlichen Sozialisten gewandelt hatte, nach Deutschland. Aufstieg als Politiker in der Berliner SPD: 1955 Präsident des Abgeordnetenhauses, 1957 Regierender Bürgermeister. 1964 Wahl als Nachfolger Erich Ollenhauers zum SPD-Parteivorsitzenden (bis 1987, dann Ehrenvorsitzender). 1966 Außenminister in der Großen Koalition mit der CDU/CSU, 1969 Bundeskanzler in der sozial-liberalen Koalition. Brandt betrieb eine entscheidende Reformpolitik im Inneren und eine mit den westlichen Verbündeten abgestimmte neue Politik der Entspannung in Richtung Osten, die durch den Friedensnobelpreis anerkannt wurde. 1974 Rücktritt aus Anlass einer Spionageaffäre. In der Folge verstärktes internationales Engagement: 1976 Präsident der Sozialistischen Internationale (bis 1992), die unter ihm über Europa hinaus weltweite Wirksamkeit entfaltete. 1977-80 Vorsitzender der Nord-Süd-Kommission zur Ausarbeitung einer Reform des Weltwirtschaftssystems und Neuorientierung der Entwicklungspolitik. 1989/90 erfüllte sich mit dem Abbau der Blöcke und der Erringung der deutschen Einheit sein Lebensziel. Willy Brandt starb am 8. Oktober 1992.
Der Verlag J.H.W. Dietz Nachf. präsentierte 1976 die 2. Aufl. der Werkausgabe seiner Exilschriften "Draußen". Mehrere Editionen zu Spezialthemen: " ... auf der Zinne der Partei ... Parteitagsreden 1960 bis 1983" (1984). "Geschichte als Auftrag. Willy Brandts Reden zur Geschichte der Arbeiterbewegung" (1981). "... was zusammen gehört. Reden zu Deutschland" (1990). Seit 2000 Herausgabe der zehnbändigen Werkausgabe Willy Brandts "Berliner Ausgabe" im Auftrag der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung.
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