FES | ||
|
|
Ethnisierung der Politik in Bosnien-Herzegowina / Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Industrieländer. - Electronic ed.. - Bonn, 1996. - 5 Bl. : graph. Darst. = 32 Kb, Text . - (Politikinformation Osteuropa ; 59) Electronic ed.: Bonn: EDV-Stelle der FES, 1997 © Friedrich-Ebert-Stiftung
Die Hauptakteure der politischen Entwicklung in Bosnien-Herzegowina
waren 1990-91 drei ethnische Parteien: die moslemische Partei der
Demokratischen Aktion (SDA), die Serbische Demokratische Partei (SDS) und
die Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ). Alle diese Parteien entstanden
in Kroatien, wo die Demokratisierung am Ende des Jahres 1989 sowie im Frühjahr
1990 viel schneller als jene in Bosnien-Herzegowina fortgeschritten war.
SDS und HDZ formierten sich in der Tat als bosnische Fraktionen der in
Kroatien entstandenen Parteien: SDS bildete sich nach dem Vorbild der Partei
der kroatischen Serben und HDZ als bosnische Fraktion der damals stärksten
kroatischen Oppositions- und späteren Regierungspartei von Tudjman. Sitzverteilung im Parlament nach den Wahlen 1990
Zwischen den ethnischen Blöcken bestanden unüberbrückbare
politische Unterschiede im Hinblick auf die künftige staatliche Position
Bosnien-Herzegowinas. In dieser Phase wurden ganz klar die politischen
Positionen der Moslems und der Kroaten einerseits und der Serben andererseits
polarisiert. Nach der Verselbstständigung Sloweniens und Kroatiens
wollten die Moslems und die Kroaten auch Bosnien-Herzegowina als unabhängigen
Staat sehen. Die Serben verlangten dagegen, daß diese Republik
ein Teil des neuen jugoslawischen Staates, den Serbien und Montenegro bildeten,
werde. Im anderen Fall drohten sie mit Krieg und Sezession "serbischer
Teile" der Republik. Diese Ausgabe der Politikinformation Osteuropa stützt sich auf ein Papier von Mirjana Kasapovic, Zagreb © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | März 1998 |