FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Internationaler Bund Freier Gewerkschaften (IBFG). Der IBFG entstand am 7.12.1949 als Gegengründung zum kommunist. dominierten Weltgewerkschaftsbund (WGB). An der als „Freie Welt-Arbeitskonferenz“ in London tagenden Gründungsversammlung nahmen 71 Gewerkschaftsbünde aus 54 Ländern teil, darunter mit maßgeblichem Einfluss auf Ausrichtung und Konzeption die beiden amerikan. Dachgewerkschaften AFL und CIO. Das Credo des IBFG war: „Frei, repräsentativ und demokrat.“, liberal und antitotalitär, für westeuropäische Integration und die Eingliederung der BRD in die NATO. Nicht vertreten waren christliche und kommunist. Gewerkschaftsbünde. 1952 erließ der IBFG ein Gebot der Abgrenzung sowie ein Verbot von Kontakten zu Gewerkschaften des WGB, also auch dem FDGB. Im Verlauf der 60er Jahre entwickelten sich trotzdem bilaterale Kontakte zwischen Gewerkschaften des IBFG und des WGB. AFL und CIO verließen u.a. auch deshalb 1969 den IBFG. 1970 hob der IBFG das Verbot bilateraler Kontakte zu WGB-Gewerkschaften auch formal wieder auf. In den folgenden Jahren wurden gesamteuropäische Gewerkschaftskonferenzen im Rahmen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) unter Beteiligung europäischer Gewerkschaftsbünde von IBFG und WGB abgehalten. Multilaterale Treffen mit dem WGB gab es allerdings nur in Verbindung mit UN-Organisationen, -Konferenzen oder anderen UN-Aktivitäten. Der FDGB bemühte sich im Rahmen seiner internationalen Arbeit mittels der Internationalen Vereinigungen der Gewerkschaften (IVG) des WGB um Kontakte zum IBFG. 1982 kehrten AFL und CIO in den IBFG zurück.
Al.H.