IG Druck und Papier (1946-90). Organisationsbereich: Beschäftigte in den Betrieben, Einrichtungen und Bildungsstätten von
- Zellstoff-, Papier- und Verpackungsindustrie,
- Polygraph. Industrie,
- Verlagen und Redaktionen,
- Buchhandel,
- Werbeagenturen,
- Nachrichtenagenturen,
- Übersetzungs- und Dolmetscherdiensten.
Wegen der Zugehörigkeit der Zellstoff- und Papierindustrie gab es bis 1950 Grenzstreitigkeiten mit der IG Chemie. Organisationsentwicklung: Die IG konstituierte sich auf der 1. ZDK am 15./16.6.1946 in Leipzig unter dem Namen IG Graphisches Gewerbe und Papierverarbeitung als IG 5 im FDGB der SBZ. Auf der 3. ZKD vom 18.-20.8.1950 wurde sie in IG D.u.P. umbenannt.
Im Juni 1946 gehörten der IG 49 475 Mitglieder an (1,8% der Mitgliedschaft des FDGB). Im Jan. 1989 waren es 152 408 Mitglieder (1,6% des FDGB).
Die IG war Mitgl. des Ständigen Komitees der Gewerkschaften der Grafischen Industrie, das mit dem WGB zusammenarbeitete. Der Sitz war Berlin. Von 1951 bis 1957 leitete der ZV die Sportvereinigung SV Rotation.
ZDK:
1. ZDK 15./16.6.1946 in Leipzig
2. ZDK 27.-19.10.1947 in Leipzig
3. ZDK 18.-20.8.1950 in Berlin
ao. ZDK 1.3.1951 in Berlin
4. ZDK 5.-7.5.1955 in Berlin
5. ZDK 2.-4.10.1959 in Leipzig
6. ZDK 28.29.9.1963 in Leipzig
7. ZDK 6./7.4.1968 in Leipzig
8. ZDK 13./14.5.1972 in Halle
9. ZDK 16./17.4.1977 in Neuglobsow
10. ZDK 27./28.3.1982 in Halle
11. ZDK 21./22.3.1987 in Magdeburg
ao. ZDK 2./3.3.1990 in Berlin
1. Vors. IG Graph. Gewerbe: Otto Krautz (Juni 1946-Apr. 1949) Willi Grapentin (Apr. 1949-März 1951)
Vors. IG Druck und Papier: Heinz Meier (März 1951-Okt.1961) Heinz Oehler (Okt.1961- Jan. 1966) Heinz Deckert (Jan. 1966-März 1985) Werner Peplowski (März 1985- Sept. 1990)
Gewerkschaftliche Transformation 199/90: Auf der ao. ZDK vom 2./3.3.1990 verselbständigte sich die IG D.u.P. Sie beschloss die Satzung und 13 Grundsatzanträge u.a. zur Tarifautonomie, die gewerkschaftliche Arbeitskampfrichtlinie zur schrittweisen Bildung einer einheitlichen IG Medien durch Zusammenschluss mit der Gew. Kunst sowie einen Kooperationsvertrag mit der IG Medien im DGB. Als Vors. wurde Peplowski bestätigt. Die IG war Mitgl. im Gewerkschaftlichen Dachverband FDGB.
Vom März bis Juni 1990 fanden Neuwahlen in den BGO und OGO statt. Im Apr. 1990 wurde ein Kooperationsvertrag mit der IG Medien und dem Verband der Journalisten der DDR als erster Schritt zur Bildung einer einheitlichen IG Medien unterzeichnet. Der HV schloss erste Tarifvereinbarungen ab. Am 26.8.1990 nahm die Gewerkschaftsschule der IG in Zwickau den Lehrbetrieb auf.
Der ao. Gewerkschaftstag am 23.6.1990 beschloss die Auflösung der IG zum 30.9.1990. Er empfahl allen Mitgliedern den Übertritt zur IG Medien des DGB. Zur Angleichung an die DGB-Struktur wurden die Beschäftigten der zellstoff-, papier- und pappeerzeugenden Betriebe der Beitritt zur IG Chemie, Glas und Keramik nahegelegt. Weiterhin wechselten Betriebe zur IG Bau-Holz, IG Metall und IG Textil-Bekleidung-Leder. Den Mitgliedern im Buchhandel wurde es freigestellt, sich in der Gew. HBV der DDR oder der IG Medien zu organisieren. Publikationsorgane
K.K.