Herbert Wehner, geboren am 11. Juli 1906 in Dresden als Sohn eines Schuhmachers. Ausbildung zum kaufmännischen Angestellten. Über die Sozialistische Arbeiterjugend und anarchistische Gruppierungen stieß Herbert Wehner 1927 zur KPD. Rascher Aufstieg in der KPD-Hierarchie. Seit 1933 Arbeit in der Illegalität. Über das Saarland und Prag emigrierte Wehner 1937 auf Befehl der Parteiführung nach Moskau und geriet dort in den Strudel der Parteisäuberungen. Der Sachse ging 1941 im "Parteiauftrag" nach Schweden; wurde dort 1942 verhaftet und blieb bis 1944 inhaftiert. 1946 Rückkehr nach Hamburg und Mitglied der SPD. Wahl in den Bundestag 1949; vertrat dort den Wahlkreis Hamburg-Harburg bis 1983. Von den fünfziger Jahren an hat Herbert Wehner bis in die achtziger Jahre hinein die politischen Auseinandersetzungen in Deutschland mitbestimmt, als stellvertretender Parteivorsitzender der SPD, als Minister für Gesamtdeutsche Fragen und lange als Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion des Bundestages. Zusammen mit Willy Brandt und Helmut Schmidt bildete er die Führung der SPD über einen langen Zeitraum hinweg. Herbert Wehner starb am 19.1.1990 in Bonn.
Herbert Wehner zählte zu den prominenten Nachkriegssozialdemokraten, die sehr früh mit dem "neuen" Verlag J.H.W. Dietz Nachf. zusammenarbeiteten. Bereits 1966 gab Wehner im Verlag den wegweisenden Sammelband "Sozialdemokratie in Europa" heraus. Als Gemeinschaftswerk - zusammen mit dem Ullstein-Verlag - präsentierte der Verlag. J.H.W. Dietz Nachf. den Quellenband "Wandel und Bewährung. Reden und Schriften 1930-1967", der auch "geschäftlich" ein Erfolg war. Wichtige Dokumente Wehners im deutsch-deutschen Dialog wurden 1997 publiziert: "Bonn und Ost-Berlin 1969-1982. Dialog auf höchster Ebene und vertrauliche Kanäle. Darstellung und Dokumente."
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