Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

Online-Galerie zur Ausstellung "Ein Verlag zeigt sein Gesicht. 125 Jahre Verlag J.H.W. Dietz Nachf."

Rudolf Hilferding, geboren am 10. August 1877 in Wien als Sohn eines jüdischen Kaufmanns. Während des Medizinstudiums erste Kontakte zu einer sozialdemokratischen Studentenorganisation. Arbeitete nach seiner Promotion ab 1901 als Kinderarzt in Wien. Seit 1902 Mitarbeiter an der im Verl. J.H.W. Dietz Nachf. erscheinenden Theoriezeitschrift "Die Neue Zeit". 1906 kurzfristige Lehrtätigkeit an der Parteischule der SPD. Seit 1907 Redakteur am Zentralorgan "Vorwärts". Seine Imperialismusstudie "Das Finanzkapital" (1910) begründete seinen Ruf als profunden sozialistischen Theoretiker. Hilferding stellte sich während des Weltkrieges auf die Seite der Kriegsoppositionellen und trat 1917 der USPD bei. Rückkehr zur SPD 1922. 1919 erhielt er die deutsche Staatsangehörigkeit; 1923 und 1928 bis 1929 bekleidete er das Amt des Reichsfinanzministers. Flucht vor Hitler. In der Emigration gab er bis 1936 die "Zeitschrift für Sozialismus" heraus. 1938 Übersiedlung nach Paris. 1941 Inhaftierung durch die Vichy-Regierung. Rudolf Hilferding starb unter ungeklärten Umständen im Februar 1941.

Als Herausgeber der Theoriezeitschrift "Die Gesellschaft" (1924-1933) war Hilferding in der Zwischenkriegszeit dem Verlag J.H.W. Dietz Nachf. besonders eng verbunden. Der Verlag veröffentlichte in der Weimarer Republik außerdem einige seiner aktuellen Tagesschriften. 1982 erschien die Werkausgabe "Zwischen den Stühlen oder über die Unvereinbarkeit von Theorie und Praxis. Schriften Rudolf Hilferdings 1904 bis 1940" als Bd. 124 der "Internationalen Bibliothek" (Hg: Cora Stephan).

 
(klicken Sie auf die Bilder für eine vergrößerte Darstellung)
zurück blättern zur Übersicht vorwärts blättern


©Friedrich Ebert Stiftung | Webmaster | technical support | net edition Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung | 21.02.2006