Gustav Heinemann, geboren am 23. Juli 1899 in Schwelm als Sohn eines leitenden Angestellten der Firma Krupp. Nach dem Abitur und Kriegsdienst Studium der Rechtswissenschaft, Volkswirtschaft und Geschichte in Münster, Marburg, München, Göttingen und Berlin. Promotion zum Dr. rer. pol in Marburg (1921) und zum Dr. jur. in Münster (1929). 1930 Mitglied des Christlich-Sozialen Volksdiensts. 1936 Bergwerksdirektor bei den Rheinischen Stahlwerken in Essen. Während des Nationalsozialismus Mitglied der Bekennenden Kirche. Nach dem Krieg Mitbegründer der CDU in Essen. Von 1946 bis 1949 ernannter, später gewählter Oberbürgermeister seiner Heimatstadt. Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. 1949/1950 Bundesinnenminister im ersten Kabinett Adenauers. Als überzeugter Pazifist trat Heinemann im Oktober 1950 wegen des geplanten deutschen Wehrbeitrages zurück. Austritt aus der CDU und Mitbegründer der Gesamtdeutschen Volkspartei im November 1952. 1957 Übertritt zur SPD und Wahl als Abgeordneter in den Bundestag. Als Justizminister in der Großen Koalition initiierte Heinemann weitgehende Reformen. Wahl Heinemanns zum Bundespräsidenten im März 1969. Er unterstützte mit Nachdruck die Neue Ostpolitik Willy Brandts und erlangte als "Bürgerpräsident" eine hohe Popularität. Gustav Heinemann verzichtete 1974 auf eine Wiederwahl. Er starb am 7. Juli 1976 in Essen.
1999 erschien im Verlag J.H.W. Dietz Nachf. in Verbindung mit der Gustav-Heinemann-Initiative der Sammelband "Einspruch. Ermutigung für entschiedene Demokraten", mit dem vor allem junge Leute mit der Tiefe und Ernsthaftigkeit des Heinemannschen Denkens vertraut gemacht werden sollen.
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