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Litauens Konservative siegen dank niedriger Wahlbeteiligung / Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Industrieländer. - [Electronic ed.]. - Bonn, 1996. - 3 Bl. : graph. Darst. = 17 Kb, Text . - (Politikinformation Osteuropa ; 68) Electronic ed.: Bonn: EDV-Stelle der FES, 1997 © Friedrich-Ebert-Stiftung
Die litauischen Wähler haben in den Wahlen
vom 20. Oktober und 10. November 1996 die konservative Vaterlandsunion
von Vyautas Landsbergis wieder an die Macht gebracht, nachdem
sie 1992 verstimmt über die sozialen Kosten der Reformen
als erstes mittel- und osteuropäisches Land eine postkommunistische
Regierung gewählt hatten. Damals erzielte die Litauische
Demokratische Arbeiterpartei (LDDP) von Algirdas Brazauskas
die absolute Mehrheit und löste die nationalkonservative
Bewegung Sajudis ab, die 1990 bei den ersten freien Wahlen in
Litauen gesiegt hatte.
Die Wahlbeteiligung war sehr niedrig.
Nachdem im ersten Wahlgang am 20. Oktober schon nur 52% der Wähler
abgestimmt hatten, gingen beim zweiten Wahlgang nur noch etwa
40% zu den Urnen. In einigen Wahlkreisen wurde das Quorum von
40% nicht erreicht, so daß Nachwahlen im Februar anstehen.
Die Vaterlandsunion, die aus Sajudis
hervorgegangen ist, gewann dabei 70 der 141 Mandate im litauischen
Parlament, dem Seimas. Damit hat sie die absolute Mehrheit zwar
knapp verfehlt; aber die geplante Koalition mit den Christdemokraten,
die 16 Sitze erzielten, verfügt über eine ausreichende
Mehrheit. Die Zentrumsunion errang 13 und die Sozialdemokraten
12 Mandate. Die reformkommunistische LDDP mußte eine schwere
Niederlage einstecken. Sie verlor 61 der 73 Mandate, die sie 1992
gewonnen hatte. Ihr 1993 für fünf Jahre direkt gewählter
Führer Brazauskas bleibt aber voraussichtlich bis 1998 noch
Präsident.
© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | März 1998 |