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![]() Georgien : schwierige Stabilisierung einer brüchigen Nation / Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Industrieländer. - [Electronic ed.]. - Bonn, 1996. - 3 Bl. : graph. Darst. = 24 Kb, Text . - (Politikinformation Osteuropa ; 63) Electronic ed.: Bonn: EDV-Stelle der FES, 1997 © Friedrich-Ebert-Stiftung
Georgien: schwierige Stabilisierung einer brüchigen Nation Georgien erklärte im Frühjahr 1991 seine Unabhängigkeit.
Bei den ersten Präsidentschaftswahlen im Mai 1991 errang Zviad Gamsachurdia
mit 86% der Stimmen die Macht. Er führte den Runden Tisches, die wichtigste
nationale Oppositions- und Unabhängigkeitsbewegung, die bei den schon
relativ freien Wahlen im Oktober 1990 die Mehrheit im Obersten Sowjet Georgiens
erzielt hatte. Während die Regierung Gamsachurdia sich immer autoritärer
gebärdete, nahm der Widerstand und die Unruhe im Lande zu, bis ein
Militärputsch 1992 den Präsidenten stürzte. Die neuen Machthaber
riefen den Georgier und früheren sowjetischen Außenminister
Schewardnadse als neues Staatsoberhaupt nach Georgien zurück.
Die Parlamentswahlen im Oktober 1992 verhalfen Schewardnadse zur demokratischen
Legitimation: Mit 95% der Stimmen wurde er als einziger Kandidat zum Parlamentsvorsitzenden
gewählt.
Die erhoffte Stabilität folgte jedoch nicht. 1993 bewegte sich
Georgien am Rande des staatlichen Zusammenbruchs, als einige Teilregionen,
vor allem Abchasien, mit Gewalt die Unabhängigkeit erkämpfen
wollten und gleichzeitig die Anhänger des gestürzten Gamsachurdia
die Regierung angriffen. Erst ein weitgehendes Eingehen auf russische Forderungen
(einschließlich der Stationierung russischer Truppen) erlaubte die
langsame Beendigung des Bürgerkriegs. Nach einer langen Phase der Unruheverabschiedete das Parlament im August 1995 eine neue Verfassung. Im November 1995 folgten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, die Schewardnadse und seine "Bürgerunion" komfortabel gewannen (siehe obige Graphik). © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | März 1998 |