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Teildokument zu: Georgien : schwierige Stabilisierung einer brüchigen Nation


Die Regionen suchen mit Erfolg mehr Autonomie

Georgien zerfällt in zahlreiche Regionen mit verschiedenen Minderheiten (u.a. Armenier, Abchasen, Osseten, Mescheten, Russen). Der Konflikt um den Status der Regionen hatte Georgien in den Bürgerkrieg und an den Rand des nationalen Zerfalls getrieben. Die militärische Gefahr ist seit der Einigung der Regierung mit Rußland weitgehend gebannt. Schewardnadse hat außerdem eine relativ umsichtige Minderheitenpolitik betrieben, die den Regionen umfangreiche Autonomierechte verspricht. Tatsächlich handelt es sich auch nur begrenzt um einen ethnischen Konflikt, da etwa in Abchasien die Abchasen bis 1993 selbst weniger als ein Fünftel der Bevölkerung bildeten und die muslimischen Adscharen sich weniger ethnisch als religiös von den zumeist christlichen Georgiern unterscheiden.

Trotzdem spielen regionale Kräfte in der Politik eine gewichtige Rolle. So führt der 1991 gewählte adscharische Parlamentspräsident Aslan Abaschidse die "Union der Wiedergeburt", die 1995 als dritte Partei mit 6,8% den Einzug ins georgische Parlament schaffte.

Georgien entfernt sich mühsam vom Abgrund

Gelingt der regionale Ausgleich und die wirtschaftliche Stabilisierung, so hat Georgien eine Chance, seine tiefe Krise zu überwinden. Neue Hoffnung verleiht dem Land die Aussicht auf eine Pipeline von den aserbaidschanischen Ölfeldern ans Schwarze Meer, die die notorische Devisennot beheben könnte.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | März 1998

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