FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Vereinigte Linke. Die V.L. kündigte ihre Gründung mit der Veröffentlichung der so genannten „Böhlener Plattform“ am 4.9.1989 an. Im Unterschied zu anderen Bürgerrechtsgruppen orientierte sie sich explizit antikapitalist. und sozialist. Organisierung von Arbeitern war damit ein ausdrückliches Anliegen.
Auf ihrer Gründungskonferenz wurden zwar zentrale themat. Arbeitsgruppen gebildet, u.a. eine AG Wirtschaft, Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit. Regionale Aktivitäten der Gruppe organisierten sich jedoch relativ selbständig. Eine umfassende Untersuchung der Arbeit der Gruppe existiert nicht. Es gibt jedoch Hinweise auf Betriebs-AGs in Berlin, Halle und Karl-Marx-Stadt.
Betriebsangehörige wurden im Dezember 1989 aufgefordert Arbeiterräte in der Tradition der Revolution von 1918 zu bilden. Die Berliner Gruppe beriet in einem Büro Ratsuchende bei der Gründung solcher Räte. Bis Ende Januar erarbeitete man einen Entwurf für ein Betriebsverfassungsgesetz, das den Übergang von Staats- zu Volkseigentum ermöglichen sollte. Am Runden Tisch unterstützte man ein Gewerkschaftsgesetz, das dem FDGB eine gesetzliche Sicherung seiner Arbeit ermöglichen sollte.
M.J.