FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Selbstkosten. In der DDR wurden die S. verstanden als Geldausdruck für den laufenden Aufwand an Lohn für produktive lebendige Arbeit und für sonstige Aufwendungen zur Vorbereitung, Durchführung und Realisierung von wirtsch. Produkten und Leistungen. Im Gegensatz zur westlichen Betriebswirtschaftslehre wurde dabei nicht zwischen Kosten und Geldausgaben differenziert.
Im Sinne der sozialist. Rechnungsführung wurden S. als eine Teilmenge der gesamten gesellschaftlichen Produktionskosten betrachtet; diese Teilmenge umfasste nur diejenigen Kosten, die in die Erzeugnisse und Leistungen eingingen und die aus den für sie erzielten Erlösen gedeckt werden sollten. Kosten die von vornherein aus anderer Quelle finanziert wurden, etwa aus dem Kultur- und Sozialfonds, grenzte man also von den S. ab, obwohl auch sie indirekt in die Leistungserstellung eingingen.
Für den FDGB zählte die Senkung der S. zu den wichtigsten Zielen seiner Kampagnen zur Arbeitsmobilisierung im Rahmen des sozialist. Wettbewerbs.
F.S.