FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Arbeiteroper. Als A. oder Arbeiter-Musiktheater wurden die Laienensembles bezeichnet, die regelmäßig Singspiele, Operetten und Opernwerke aufführten. In der Regel galten sie aber lediglich als eine Sparte des Arbeitertheaters.
Die aus Laienkunstgruppen entstandenen A. wurden im Zuge des Bitterfelder Wegs vor allem in den 60er Jahren gefördert. Neben klassischen Opern führten die A. z.B. eigens für sie komponierte Singspiele auf. Die erste A. wurde 1961 in Rostock begründet und debütierte mit Mozarts Figaros Hochzeit. Das Ensemble setzte sich aus Laien unterschiedlicher Betriebe und Herkunft zusammen.
Charakterist. waren Patenschaften der A. mit professionellen Häusern, die bei der Inszenierung halfen und - wenn keine Laiensänger vorhanden waren - auch die Solopartien übernahmen. Ein grundsätzliches Problem der A. stellten die nicht ausreichend vorhandenen laiengeeigneten Werke und die Qualität der musikal. Darbietungen bei den Aufführungen dar. Der Aufwand für eine Inszenierung mit Sängern, Chor und Orchester ging weit über das hinaus, was im Sprechtheater zu leisten war. Im Vergleich zu den sonstigen Arbeitertheatern blieb die Anzahl der A. daher eher gering.
D.D.