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TEILDOKUMENT: V. Verbesserung deutscher Präsenz auf der Arbeitsebene in Brüssel [Seite der Druckausg.: 27] V. Verbesserung deutscher Präsenz auf der Arbeitsebene in Brüssel Der Bundesrat hat im November 2002 Empfehlungen an die Länder zur Abfassung von Anträgen und Stellungnahmen zu EU-Vorlagen ausgearbeitet.20 Diese enthalten wichtige Hinweise für die Formulierung von Länderinitiativen zu diesen Vorlagen, setzen aber voraus, dass beabsichtigte oder vollzogene Festlegungen der EU den Bundesrat bereits offiziell erreicht haben. Daneben hat die Länderbauministerkonferenz (ARGEBAU) Ende 2002 ihre Ausschüsse beauftragt, eine "quot;Arbeitsstruktur Europa" zu erarbeiten. Als Zwischenergebnis zeigt sich dabei,
Im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten der EU gelingt es Deutschland nur unzureichend, seine Vorstellungen im Vorfeld von Entscheidungen, die Auswirkungen gerade auf den Städte- und Wohnungsbau sowie auf das Bauwesen haben, einzubringen und zu vertreten. [Seite der Druckausg.: 28] Die Bundesrepublik - obwohl größter Nettozahler - läuft den Entscheidungen gelegentlich hinterher und gerät dabei in die Position des Nörglers oder Bremsers. Geboten ist in aktueller Situation vor allem zweierlei:
Partnerstaaten in der EU mit hoher personeller Präsenz in Brüssel führen vor, wie man elegant eigene Anliegen einbringt und sie bis zur politischen Entscheidung so fest verankert, dass sie kaum noch verändert werden können. Inzwischen trifft sich in Brüssel alle zwei Monate ein informeller Arbeitskreis deutscher Repräsentanten der Bauwirtschaft, der Planer u.a., die auf einschlägige Themen spezialisiert sind und engen Kontakt zur Kommission halten, zu einem Erfahrungsaustausch. Zu diesem Arbeitskreis gehört auch ein Vertreter der ARGEBAU, Vertreter des Bun- [Seite der Druckausg.: 29] desministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und der Deutschen Vertretung in Brüssel sollten künftig noch einbezogen werden. Die Brüsseler Büros der deutschen Länder erweisen sich für Anliegen der Städte-bau-, Wohnungs- und Baupolitik als wenig hilfreich, da dort niemand vertiefte Kenntnisse zu diesen Politikfeldern besitzt. Eine Verbesserung ist nur vorstellbar, wenn einzelne Vertreter größerer Länderbüros dazu bestimmt werden, für die Länder bzw. die ARGEBAU oder den Bundesrat als fachliche Vertreter in Beratungsgremien der Kommission (als Experten oder als offizielle Vertreter des Bundesrats) tätig zu werden, diese Tätigkeit allerdings zugleich ständig in Deutschland rückzukoppeln. Ein solches Vorgehen fordert in gewissem Umfang zusätzliches, qualifiziertes Personal. Natürlich ist es höchst unpopulär, solches heute zu fordern. Will man aber nicht vermehrt in die Situation geraten, europäische Festlegungen, die andere getroffen haben und deren Anwendung in Deutschland auf Schwierigkeiten stößt, umsetzen zu müssen, führt - wenigstens für eine Reihe von Jahren - kaum ein Weg an verstärkter personeller Präsenz in Brüssel vorbei. [Seite der Druckausg.: 30] © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 2003 |