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Marten, A.

Museumsbeamter in Berlin. Mitglied des 1919 begründeten "Bund der unteren Verwaltungsbeamten des Deutschen Reiches", einem Zusammenschluß des "Bundes der Militäranwärter und Invaliden" und des "Verbandes der unteren Beamten". Die Organisation gehörte dem Deutschen Beamtenbund (DBB) an. Im gleichen Jahr Umbenennung der Organisation in "Reichsverband der Verwaltungsbeamten". Nach Anschluß an den freigewerkschaftlichen "Allgemeinen Deutschen Beamtenbund" im Juni 1922 verließen Zweidrittel der Mitglieder die Organisation, ohne daß die Verluste genau quantifiziert wurden. Der außerordentliche Verbandstag des Reichsverbandes billigte am 6. Juni zwar den kommenden Anschluß an die freigewerkschaftliche Dachorganisation, die erforderliche statuarische Dreiviertelmehrheit zur Auflösung der Organisation wurde indes verfehlt. Wahl Martens in den Vorstand des Reichsverbandes als Fachgruppenvertreter im Anschluß an den außerordentlichen Verbandstag. Neukonstituierung als freigewerkschaftliche "Reichsgewerkschaft Deutscher Verwaltungsbeamter" am 6. und 7. April 1923 in Berlin.

Wahl Martens zum 1. Vorsitzenden der Beamtenorganisation, die Verwaltungsbeamte und -anwärter des Reiches, der Länder und sonstiger öffentlicher Körperschaften zu rekrutieren suchte. Wahl des Museumsbeamten in den Vorstand des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes auf der 1. Bundesausschußtagung am 9. Februar 1923. Wiederwahl zum Vorsitzenden auf dem 2. Gewerkschaftstag vom 10. bis 11. April 1925 und dem 3. Gewerkschaftstag am 3. April 1927 in Berlin. Delegierter auf dem 1. Bundeskongreß des ADB vom 12. bis 14. Januar 1925 in der Reichshauptstadt. Vertrat seine Organisation bei den Spitzengesprächen auf Reichs- und Landesebene zu den geplanten Beamtenbesoldungsreformen der zwanziger Jahre. Setzte sich außerdem für eine deutliche Verbesserung des Beamtenrechts im Reich und Preußen ein. (Erlaß eines Beamtenvertretungsgesetzes, Reform der Reichsdienststrafordnung, Neuregelung der Unfallfürsorge und Krankenfürsorge, Herabsetzung der wöchentlichen Dienstzeit.) Marten konnte 1926 beträchtliche Absplitterungen hin zum Deutschen Beamtenbund nicht vermeiden. 1928 schieden mit Billigung des ADB die Finanz- und Steuerbeamten aus der Organisation aus (Neugründung: "Reichsverband der Steuer- und Zollbeamten"). Marten übernahm im September 1928 die verantwortliche Schriftleitung der "Gewerkschaftlichen Beamtenzeitung. Organ des Reichsverbandes der Verwaltungsbeamten". Auf dem 4. Verbandstag am 31. August 1929 gaben die freigewerkschaftlichen Verwaltungsbeamten ihre organisatorische Selbständigkeit auf (um 2.000 Mitglieder) und fusionierten mit befreundeten Organisationen zum "Bund der Beamten und Anwärter der Reichs- und Staatsverwaltungen". Rücktritt Martens auf dem 4. Verbandstag. Schlug als seinen Nachfolger Karl Ruge vor. Spielte in der freigewerkschaftlichen Beamtenbewegung der Weimarer Republik keine ersichtliche Rolle mehr.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998

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