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TEILDOKUMENT:
Goldbecker, Josef (1870 - ) Geboren am 10. Dezember 1870 in Hillesheim, Kreis Daun, katholisch. Erlernte nach der Volksschule den Beruf eines Friseurs und Barbiers. Arbeitete in verschiedenen Städten Deutschlands. Von [1893] bis 1894 in Frankfurt am Main. Mitglied des 1889 gegründeten "Verbandes der Barbier-, Friseur-, und Perückenmachergehilfen Deutschlands" (seit 1892: "Verband deutscher Barbiere, Friseure und Perückenmacher"). Siedelte im Juni 1894 nach Hamburg über, dem Sitz des Zentralverbandes. Von Dezember 1894 bis zum 15. Mai 1895 2. Vorsitzender des Zentralverbandes. Nach dem Rücktritt Robert Starks im Mai 1895 übernahm Josef Goldbecker das Vorstandsamt. Gleichzeitig Vorsitzender des Zweigvereins Hamburg von November 1895 bis März 1896. Am 1. April 1895 ging mit der gesetzlichen Einführung der Sonntagsruhe im Friseurgewerbe eine zentrale Forderung der Friseurgehilfen in Erfüllung, was die Bereitschaft zur gewerkschaftlichen Organisation minderte. Gleichzeitig fand in Hamburg - dem wichtigsten Vorort der Friseurgehilfenbewegung - ein "Meisterschub" bei den ehrenamtlichen Funktionären statt, die der Gewerkschaft verloren gingen. Die Friseurgewerkschaft wurde in der Hansestadt künftig von Dauerarbeitslosen (Aushilfen) dominiert, was zu beträchtlichen innergewerkschaftlichen Problemen führte. Rückgang der Hamburger Organisation auf 50 Mitglieder. Die krisenhaften Hamburger Symptome waren für das Reich nicht untypisch und ließen den Mitgliederbestand schmelzen (1896: 500 Mitglieder in 24 Zweigvereinen). Auf dem 5. Verbandstag vom 16. bis 18. März 1896 in Frankfurt am Main forderte Goldbecker deshalb die Verlegung des Verbandssitzes von Hamburg in eine andere Stadt. (Neuer Verbandssitz ab 1896: Braunschweig.) Wenige Tage nach dem Frankfurter Verbandstag wanderte Goldbecker über London in die Vereinigten Staaten aus. © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998 |