FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Sekretäre für internationale Verbindungen (1949-89). Das Gebiet der internationalen Arbeit wurde wegen seiner Bedeutung immer als ein besonderes Aufgabengebiet des Vors. des BuV angesehen, der auch als Vertreter des FDGB leitende Funktionen im WGB wahrnahm. So wurde wiederholt, 1949-52, 1955-57 und 1962/63, darauf verzichtet, einen Sekretär mit der Verantwortung für die internationale Arbeit zu betrauen, und das Arbeitsgebiet unmittelbar dem Vors. zugewiesen. So weit ein Sekretär damit beauftragt war, übte er diese Funktion häufig in Verbindung mit der Westarbeit aus.
1952 wurde der bisherige Vors. des LV des FDGB Sachsen, Kurt Kühn, in das Sekr. gewählt und mit den Aufgabengebieten der internationalen und der gesamtdeutschen Arbeit betraut. Kühn wurde aber bereits am 27.8.1953 wieder seiner Funktion enthoben und als stellv. Chefredakteur des Funktionärorgans Die Arbeit eingesetzt. Die 15. Tagung des BuV vom 12.-14.11.1953 wählte darauf den bisherigen stellv. Vors. des BV des FDGB Berlin, Paul Geisler, der seit dem 3. FDGB-Kongress 1950 dem BuV angehörte, in das Sekr., wo er die bisherigen Arbeitsgebiete von Kühn übernahm. Er übte diese Funktion bis zum 4. FDGB-Kongress 1955 aus. Danach wurde er zum Ltr. der Abt. Kaderentwicklung des BuV berufen.
Zwischen dem 4. und dem 5. Kongress war Rudolf Kirchner für die internationale und die gesamtdeutsche Arbeit zuständig. Dann wählte der 5. Kongress 1959 Willy Perk für diese Aufgabenbereiche in das Präs. und das Sekr. des BuV. Doch bereits 1960 wurde die internationale Arbeit wieder abgetrennt und Walter Tille übertragen, der auf der 33. Tagung des BuV vom 4./5.9.1958 zunächst nur für die Arbeiterversorgung in das Sekr. gewählt worden war. Auf eigenen Wunsch wurde Tille auf der 13. Tagung des BuV am 11.5.1962 von seiner Funktion entbunden. Er nahm danach eine neue Tätigkeit im Min. für Bauwesen auf. Nach dem 7. FDGB-Kongress 1963 übernahm Wolfgang Beyreuther, der seit dem 5. FDGB-Kongress dem Sekr. angehörte und dort die Aufgabengebiete Kultur und Agit/Prop. wahrnahm, auch die internationale Arbeit.
Am 11.11.1965 wurde Heinz Neukrantz, der als bisheriger Vors. des BV des FDGB Berlin bereits dem Präs. angehörte, in das Sekr. gewählt und mit der Verantwortung für die internationale Arbeit betraut. Der 10. FDGB-Kongress 1982 wählte dann Frank Bochow, der bereits als Sekretär für internat. Verbindungen im Zentralrat der FDJ, als Mitarbeiter des Außenministeriums und Botschafter internationale Erfahrungen gesammelt hatte, als Mitgl. des Präs. und Sekr. und übertrug ihm bis 1989 die internationale Arbeit.
K.K.