FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Kreisleitung der SED der zentralen Organe der Gewerkschaften. Neben territorialen gab es in der nach den Grundsätzen des „demokrat. Zentralismus“ aufgebauten Hierarchie der SED auch ca. 20 funktionale SED-Kreisleitungen (KL), etwa in großen VEB und Kombinaten, Ministerien, wissenschaftlichen und zentralen Einrichtungen. SED-KL verfügten neben ehrenamtlichen Funktionären auch über einen hauptamtlichen Apparat und nahmen wichtige Funktionen im Machtgefüge der SED war. Während die territorialen SED-KL den SED-Bezirksleitungen unterstanden, wurden die funktionalen bzw. nach dem Produktionsprinzip eingerichteten SED-KL faktisch von den zuständigen Fachabt. im ZK der SED angeleitet und kontrolliert. In allgemeinen Angelegenheiten bestand i.d.R. eine Unterstellung unter die zuständige Bezirksleitung, was in den meisten Fällen die Berliner war. Aufgabe dieser funktionalen SED-KL war es, die Parteimitglieder zum Zwecke der Umsetzung der Parteibeschlüsse in ihrem Wirkungsbereich zu instruieren, mobilisieren und kontrollieren. Auch die Parteileitung der zentralen Organe der Gewerkschaften hatte den Status einer SED-KL. Diese Kreisparteiorganisation umfasste zuletzt ca. 1 500 Personen, war in elf Abteilungsparteiorganisationen, 31 SED-Grundorganisationen und 69 Parteigruppen untergliedert.
M.K.