FES HOME MAIL SEARCH HELP NEW
[DIGITALE BIBLIOTHEK DER FES]
TITELINFO / UEBERSICHT



TEILDOKUMENT:




Der Kostenfaktor Steuern: vergleichende Indikatoren

Löhne, Mieten und andere Kosten lassen sich nur mit Hilfe des Wechselkurses international vergleichen. Nicht so der Kostenfaktor Steuern. Er wirkt als Multiplikator auf die übrige Kostenlast. Ein Standort, der seine Unternehmen stärker besteuert als andere Standorte, fordert den Ausgleichsmechanismus „Wechselkurs" gleichsam stärker heraus und gerät somit leichter in einen effektiven Kostennachteil. Umgekehrt lassen sich im Schutz einer tendenziell unterbewerteten Währung Steuernachteile leichter verkraften.

Die Graphik zeigt Deutschland an der Spitze der internationalen Skala. Unterschiedliche Bemessungsgrundlagen und unterschiedliche Praktiken der Steuereintreibung führen jedoch zu effektiven Belastungen, die nur zu einem kleinen Teil durch die normalen Steuersätze geprägt werden. Freilich werden internationale Vergleiche dadurch sehr erschwert. Eine der wenigen hierzu durchgeführten Untersuchungen ergibt, differenziert für fünf Industriezweige, daß die deutschen Unternehmenssteuern keineswegs aus dem internationalen Rahmen fallen.

Oft wird von einem Steuersenkungswettlauf gesprochen, in dem der Standort D nolens volens mithalten müsse. Was die oben dokumentierten effektiven Belastungen betrifft, so zeigt sich eine eindeutige Verschlechterung der relativen deutschen Position in den 90er Jahren.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Juli 1999

Previous Page TOC Next Page