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TEILDOKUMENT:
[Essentials]
- In den USA kontinuierliche Ausweitung der Beschäftigung und des Arbeitsvolumens bei insgesamt eher moderatem Wirtschaftswachstum
- Die Kehrseite des beschäftigungsintensiven Wachstumspfades: niedriger Zuwachs der gesamtwirtschaftlichen Produktivität
- Zunahme bei gutbezahlten und bei schlechtbezahlten Jobs, aber keine Ausweitung von Teilzeit und Selbständigkeit
- Ursache des beschäftigungsintensiven Wachstumspfades: hochflexible Anpassung des Arbeitsmarktes an die Nachfragebedingungen. Dahinter stehen: große Freiheit der Unternehmen bei der Gestaltung der Arbeitsbedingungen, sehr geringer Entlassungsschutz, schwache Gewerkschaften, geringe Unterstützung für Arbeitslose
- die Folge der Flexibilität: Lohnverfall bei einfachen Jobs, jahrzehntelange Stagnation des Durchschnittslohns, kaum soziale Absicherung für viele Arbeitnehmer, große Arbeitsplatzunsicherheit
- Niedrige Arbeitskosten verfestigen arbeitsintensiven Wachstumspfad: einerseits entsteht geringer Rationalisierungsdruck, andererseits werden einfache Dienstleistungen marktfähig
- Gleichzeitig steigende Entlohnung für Akademiker und Führungskräfte, also: zunehmende Lohnspreizung (Leistungswettbewerb im oberen, Lohnwettbewerb im unteren Drittel des Arbeitsmarktes)
- Im Gegensatz dazu in Deutschland: relativ geringe und eher noch sinkende Lohnunterschiede
- Effekt des amerikanischen Arbeitsmarkt-Regimes: erhebliche Armut selbst bei Vollzeitbeschäftigten, aber abgefedert durch soziale Mobilität: für viele ist Armut vorübergehend, außerdem Ansätze zur Milderung der Armut durch Kombilohn"
- Die Lehren für Deutschland: Flexibilisierung des Arbeitsmarktes schafft Jobs, steuerfinanzierte Beihilfen zu Einkommen und sozialer Sicherung können die damit einhergehende soziale Polarisierung abbremsen, aber - je nach Wirtschaftswachstum - nur bis zu einem gewissen Grad.
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fes-library | Juni 1999
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