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[Seite der Druckausg.:9]
* = [Dieses Papier basiert weitgehend auf einer für das BMZ angefertigten Studie (Grethe, 2001).] Die von der Bundesregierung geforderte "ökologische Agrarwende" wird in Deutschland kontrovers diskutiert. Bisher sind jedoch noch wenig konkrete Schritte unternommen und Absichten formuliert worden:
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die verstärkte Verfolgung von Verbraucher-, Tier- und Umweltschutzzielen zentraler Bestandteil der "ökologischen Agrarwende" ist. Vor diesem Hintergrund ist die Bezeichnung "Wende" irreführend, da diese Ziele auch schon in der Vergangenheit verstärkt Eingang in die Agrarpolitik gefunden haben und es sich deshalb eher um eine Beschleunigung der bisherigen Entwicklung handelt. Ein noch sehr undeutlicher Bereich der "ökologischen Agrarwende" ist die zukünftige Gestaltung der Kernstücke der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP): Agrarpreispolitik, Ausgleichszahlungen, Exportsubventionen und Angebotsbeschränkungen. Ein Abbau dieser Politiken, der aus dem BMVEL heraus in zunehmendem Maß gefordert wird,
[Siehe z. B. FAZ vom 29.10.2001.]
ist zum einen sinnvoll, um Mittel für die Verfolgung von Zielen in den Bereichen Tier- und Umweltschutz bereitstellen zu können.
[Ein konsequenter Umbau der gesamten EU-Agrarpolitik in diesem Sinne wurde kürzlich von der Niedersächsischen Regierungskommission Zukunft der Landwirtschaft – Verbraucherorientierung (2001) vorgeschlagen.]
[Seite der Druckausg.:10] bau der Agrarpreisstützung sprechen, auf die aber hier nicht weiter eingegangen werden soll. [In erster Linie sind dies die Verpflichtungen im Rahmen der WTO, die Osterweiterung und der aus bestehenden und zukünftigen bilateralen Handelsabkommen resultierende Druck.] Ein weiterer Aspekt, der zur Unsicherheit über die Ausgestaltung der "ökologischen Agrarwende" beiträgt, ist die Tatsache, daß es sich in erster Linie um eine deutsche Diskussion handelt, ein Großteil der Agrarpolitik allerdings auf europäischer Ebene gestaltet wird. Zwar entspricht die grundsätzliche Linie eines Umbaus der klassischen Agrarpolitik hin zu einer stärker an gesellschaftlichen Zielen wie Tier- und Umweltschutz ausgerichteten Politik auch der Tendenz der europäischen Diskussion, über die konkrete Ausgestaltung und Geschwindigkeit dieses Prozesses besteht jedoch bisher keine Einigkeit. Als Fazit aus dieser Sachlage werden im folgenden Annahmen in bezug auf vier zentrale Elemente einer "ökologischen Agrarwende" getroffen und ihre potentiellen Auswirkungen auf Entwicklungsländer in den Kapiteln 2 bis 5 beleuchtet: Kapitel 2:
Die Verringerung der EU-Agrarproduktion wird tendenziell zu einer Erhöhung der Weltmarktpreise führen. Kapitel 3:
Kapitel 4:
Kapitel 5:
Abschließend wird in Kapitel 6 zusammenfassend der mit der Agrarwende verbundene entwicklungspolitische Handlungsbedarf formuliert. © Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | April 2003 |