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Die Globalisierung dient häufig dazu, wirtschaftliche oder soziale Probleme und die Unfähigkeit der Politik, sie zu lösen, zu erklären. Nicht nur Populisten weisen anderen Ländern, multinationalen Unternehmen oder globalen (Finanz-)Märkten die Verantwortung für Arbeitslosigkeit und Armut in ihren (armen und reichen) Ländern zu. In Entwicklungsländern befürchtet man oft, daß die reichen Länder, allen voran die USA, sich gegen die armen Länder verschworen haben und sie ausbeuten (wollen). In den reichen Ländern fühlt man sich durch die Konkurrenz der Armen bedroht, die Einkommen, Beschäftigung, Arbeitnehmerrechte und Umweltschutz gefährden (sollen).

Diese Sichtweise dient populistischen und nationalistischen Bewegungen weltweit. Sie entlastet aber auch Regierungen und soziale Gruppen, die von der eigenen Verantwortung ablenken wollen. Im Ergebnis nährt sie eine Disposition zum zwischenstaatlichen Konflikt, die im internationalen System strukturell angelegt ist. Dabei sind die ökonomischen Konflikte zwischen Ländern zwar nicht zu verleugnen, aber bei weitem geringer, als die Nationalisten und Populisten behaupten. Die folgenden Überlegungen versuchen präziser zu identifizieren, wo sich Länder über ihre wirtschaftlichen Beziehungen tatsächlich gefährden und wo es sich in Wirklichkeit um interne Anpassungs- und Verteilungsprobleme handelt, die nur nach außen projiziert werden.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 2001

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