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Tenner, Friedrich Otto (1871 - 1958)

Geboren am 26. März 1871 in Trebnitz, verheiratet. Erlernte nach der Volksschule in Quedlinburg den Gärtnerberuf. Siedelte im März 1889 nach Hamburg über. Mitglied des 1889 gegründeten "Zentralvereins der Gärtner". Im Februar 1892 zum Schriftführer der Hamburger Lokalorganisation gewählt. Ab Mai 1892 Revisor im Zentralverband seiner Gewerkschaft. Übernahm am 6. Oktober 1893 bis zum 8. August 1894 den Vorsitz des Zweigvereins Hamburg. Zu Beginn des Jahre 1893 in die Arbeitslosenunterstützungskommission gewählt. Vertrat seit Dezember 1893 als Delegierter den "Zentralverein der Gärtner" im Hamburger Gewerkschaftskartell. Trat im Juni 1894 von seinem Vorstandsamt im Zentralverein zurück, da er als arbeitsloser Gärtner aus Hamburg zunächst abzureisen gedachte. Nach dem Tode des Vorsitzenden Paul Isings erklärte sich Tenner indes bereit den Posten des Vorsitzenden zu übernehmen.

Am 27. August 1894 zum Vorsitzenden gewählt. Tenner konnte den dramatischen Niedergang der freigewerkschaftlichen Gärtnerbewegung nicht stoppen (1890: ca. 2.OOO Mitglieder, 1894: ca 400 Mitglieder). Die verlorengegangenen Aprilstreiks von 1890 wirkten lange Jahre lähmend auf das Organisationsverhalten. Am 21. September 1895 seines Amtes enthoben (Nachfolger: Carl Pavel). Spielte nach 1897 in der gewerkschaftlichen Gärtnerbewegung keine ersichtliche Rolle mehr. Machte sich 1902 als "Händler mit Grünwaren, Früchten, Feuerung, Bier in Flaschen, Gärtner und Inhaber einer Zeugmangel" selbständig. Das Hamburger Bürgerrecht erwarb er im Januar 1904. Avancierte in der Weimarer Republik zum Inhaber einer renommierten Fruchthandlung. Übergab 1934 das Geschäft an seinen Sohn und lebte ab 1934 als "Privatmann". Friedrich Otto Tenner starb am 26. Oktober 1958 in Hamburg.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | September 1998

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