Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Der SPD als Regierungspartei hält sie vor, sie müsse wieder zeigen, für wen sie eigentlich Politik betreibe. Wenn die Regierung gegen die Mehrheit ihrer eigenen sozialen Basis handele, stelle sie sich selbst in Frage, Fraktion und Partei seien nicht Transmissionsriemen der Regierungspolitik. Die Partei habe sich in den letzten Jahren zu sehr funktionalisieren lassen. Ihre Aufgabe sei es, gerade unter den Bedingungen einer Koalitionsregierung, die Perspektiven sozialdemokratischer Politik zu entwickeln, sozialdemokratische Lösungen darzustellen.
Online-Suppl. Erweiterung des Berichtszeitraums von Mitte 1977 bis zur Jetztzeit /
Autor: Dieter Schuster.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2003 ff
Stichtag:
Anf. Juli 1977 - [Nachtrag zu Bd. 3]
In einem Aufsatz in der Neuen Gesellschaft zieht die ehemalige Juso-Vorsitzende Heidemarie Wieczorek-Zeul eine Bilanz über den Zustand der Jungsozialisten. Sie übt Kritik an der bisherigen Politik der Jungsozialisten, vor allem gegenüber den Stamokaps. Als Weg aus der Krise empfiehlt sie eine umfassende inhaltliche Offensive der Reform-Sozialisten gegenüber der Stamokap-Position sowie die radikale Verbindung einer theoretischen Position mit praktischer Veränderungsarbeit im lokalen oder betrieblichen Bereich. Der SPD empfiehlt sie im Umgang mit den Jusos: Weg von bürokratischer Bevormundung, hin zu politischer Diskussion. Das Leben in der SPD müsse sich so verändern, dass Jungsozialisten dort eine emotionale Identitätsfindung erreichen, beispielsweise durch stärkere Orientierung an Aktionen, mehr Kontakt zwischen Entscheidungsträgern und jungen Parteigenossen und den Ausbau des kulturellen Lebens in der Partei bewirken.